Die Aussicht im «hässlichsten Haus der Schweiz» ist grandios
ZÜRICH. Leser wählten das Zürcher Triemli- Hochhaus zum hässlichsten Haus der Schweiz. Den Bewohnern gefällt es trotzdem.
Grau, hoch und trist ragt das fünfzehnstöckige Hochhaus beim Zürcher Triemli in die Landschaft. «Ein Freund sagt, dass ich im hässlichsten Gebäude von ganz Zürich woh ne», sagt Clarita Gerber (39) und lacht. Dieser Meinung sind auch die 20MinutenLeser: Sie finden gar, dass kein Haus in der Schweiz hässlicher ist.
Doch das stört die Informatikerin nicht, die mit ihrem Freund seit zwei Jahren im neunten Stock lebt. Hell und freundlich ist ihre 3ZimmerWohnung mit dem Parkettboden, die Küche ist saniert, das Bad klein, aber zweckdienlich. Dafür zahlt sie rund 1800 Franken. «Das ist günstig für Zürich und man kriegt erst noch eine grandiose Aussicht auf die ganze Stadt dazu», sagt Gerber und zeigt ihre vier Balkone.
Nicht ganz so weit sieht Francesco Lisi (36), der einige Etagen unter ihr wohnt. Zu seiner Wohnung geht es durch ein dunkles Treppenhaus. «Das Haus ist vielleicht von aussen pfui, aber drin ist es ganz in Ordnung», sagt Lisi. Vor allem die zentrale Lage und die gute Verkehranbindung schätze er: «Einzig an die Sirenen der Ambulanz, die jeweils zum Triemlispital fährt, muss man sich gewöhnen.»
Eine 72jährige Rentnerin sagt, seit einer Sanierung sei das Gebäude von aussen viel schöner: «Sie hätten es mal vorher sehen sollen. Da fragten viele Leute, wie man hier bloss wohnen könne.»