«ExerCube» will spielend die Fitnessstudios erobern
FITNESS. «Wii Fit» war gestern: Ein Quartett will mit dem «ExerCube » die Fitness-Welt erobern und für den Dual Flow sorgen.
Der Puls wird schneller, Schweiss tropft von der Stirn. Die Sportlerin steht mitten in einem Raum von drei mal drei Metern, auf drei Wände werden das Spiel, der Puls und eine Punktzahl projiziert: Zu sehen ist eine röhrenartige Fahrt auf einem Hoverboard, regelmässig erscheinen Bewegungsvorgaben. An den Handgelenken trägt die Sportlerin Sensoren und am Körper einen Pulsmesser. Sie hüpft, duckt sich, boxt mit den Fäusten gegen die gepolsterten Wände. Eine virtuelle Figur kopiert ihre Bewegungen, macht sie alles richtig, wird sie optisch und akustisch belohnt.
Die Gameforscherin und Sportwissenschaftlerin Anna Martin-Niedecken hat «ExerCube» erfunden; mit drei Partnern und ihrem Start-up Sphery will sie es auf den Markt bringen. Zielgruppe: Fitnessstudios. Geprüft werde auch die Eröffnung eigener Studios, das erste wird im Oktober in Zürich eröffnet. Die weltweite Lizenzierung ebenfalls denkbar.
Die Idee zu «ExerCube» habe sie während eines Forschungsprojekts gehabt. «Ich sah eine Marktlücke», sagt sie. Das Produkt gehe weiter als zum Beispiel «Wii Fit»: Der sei Computer misst Puls und Ausführung der Bewegungen und passt Sound, Geschwindigkeit und Schwierigkeitsgrad laufend an. «Geist und Körper werden ideal ausgelastet, es entsteht ein Dual Flow», sagt Anna Martin-Niedecken. Der «ExerCube» soll auch Leute zum Sport animieren, die Fitnessstudios sonst meiden. «Die Spielfreude überwiegt», sagt sie. Noch immer hüpft und tanzt die Sportlerin. «Man vergisst die Zeit schnell», lacht Martin-Niedecken.