Erhalten wir 2019 zwei Prozent mehr Lohn?
BERN. Die Wirtschaft boomt, und die Preise steigen. Der Dachverband Travailsuisse will daher generell höhere Löhne sehen.
BELIEBT Mindestens 2 Prozent mehr Lohn für jeden Arbeitnehmer: Das fordern die Gewerkschaften Travailsuisse, Syna, Transfair und Hotel & Gastro in den Lohnverhandlungen für 2019. Der wirtschaftliche Aufschwung müsse allen zugutekommen, begründen der Dachverband Travailsuisse und die ihm angeschlossenen Verbände diese Forderung. Sie argumentieren nicht nur mit der guten Konjunktur, sondern auch mit den steigenden Preisen.
Für 2018 prognostizierte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) eine Wirtschaftswachstum von 2,4 Prozent und eine Teuerung von 1 Prozent. Je nach Branche wird die geforderte Lohnerhöhung auch in absoluten Zahlen ausgedrückt. So fordert Syna im Bauhauptgewerbe statt 2 Prozent mindestens 150 Franken mehr Lohn pro Arbeitnehmer.
Travailsuisse prangert an, dass in den letzten Jahren
mehr individuelle statt generelle Lohnerhöhungen stattgefunden haben. Aktuell werden zwei Drittel der gesamtarbeitsvertraglichen Lohnerhöhungen individuell vereinbart. Gabriel Fischer, Leiter Wirtschaftspolitik von Travailsuisse, erklärt die Problematik von einzelnen Lohnerhöhun gen so: «Individuelle Massnahmen sind intransparent und willkürlich.» Man wisse nicht, wer etwas, warum und wie viel bekommen habe. Fischer fügt an: «Einzelne Lohnerhöhungen sorgen für Missgunst und schlechte Stimmung im Unternehmen.»