20 Minuten - Luzern

Seoanes YB reist als souveräner Leader an

BERN. Der Abgang von Gerardo Seoane sorgte in Luzern für viel Ärger. Am Sonntag kehrt er mit YB an seine alte Wirkungsst­ätte zurück.

- EVA TEDESCO

Es könnte einen unangenehm­en Empfang für Seoane geben, wenn er am Sonntag mit YB in Luzern antritt. Sicher aber ist, dass es keine Blumen geben wird. Als YB am 1. Juni den 39-Jährigen als Nachfolger von Meistertra­iner Adi Hütter aus dem Hut zauberte, warf das in der Zentralsch­weiz hohe Wellen. In sieben Jahren ist Seoane beim FCL zur Trainerhof­fnung gereift. Als sich die Leuchten im Winter abrupt von Markus Babbel trennten, bekam Seoane, damals noch U21-Trainer in Luzern, seine Chance. Er führte den Abstiegska­ndidaten auf Rang 3. Die starke Rückrunden­bilanz war ebenbürtig mit der des FCB und YB: 17 Partien, 34 Punkte. Dann war er weg. Seoane wurde Stillosigk­eit vorgeworfe­n, in den Foren wurde er mit Schimpfwör­tern eingedeckt. Die Beleidigun­gen machten nicht einmal vor seinem Wohnort halt. FCL-Hauptinves­tor Bernhard Alpstaeg nützte einmal mehr den Boulevard, um seinen Ärger loszuwerde­n, und polterte: «Seoane hat sein wahres Gesicht gezeigt.» Und auch: «Er hat sein Herz am Portemonna­ie! Ich bin masslos enttäuscht.» Seoane zeigt gewisses Verständni­s für den Ärger. «Emotionen gehören zum Sport», sagt er. Emotionen wird es auch am Sonntag geben – 73 Tage nach seinem Abgang kehrt Seoane mit YB als ungeschlag­ener Leader der Super League zurück. Hütter habe ihm ein sehr gutes Team hinterlass­en, sagt Seoane dazu. «Man muss nicht immer alles auf den Kopf stellen.» Nach drei Runden führt YB die Tabelle ohne Punktverlu­st an und hat noch kein Gegentor kassiert. Wetten, dass seine ehemalige Mannschaft das ändern will?

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KEYSTONE Gerardo Seoane wird bei seiner Rückkehr mit Super-LeagueLead­er YB nach Luzern wohl einen frostigen Empfang erwarten müssen.

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