20 Minuten - Luzern

Nach Insekten-Hype: Produktion bricht ein

LUZERN. Seit einem Jahr werden Insekten als Lebensmitt­el verkauft. Bisherige Bilanz: durchzogen.

- TUNYA KOCH

Der Anfangshyp­e war riesig, als im Frühling 2017 Insekten als Lebensmitt­el zugelassen wurden. Bei Entomos aus Grossdietw­il, der einzigen Schweizer Firma, die profession­ell Insekten als Lebensmitt­el züchtet und importiert, musste inzwischen reagieren: Kurze Zeit nachdem die ersten Produkte auf den Markt gekommen waren, musste Geschäftsf­ührer Urs Fanger die Produktion­smenge reduzieren. «Die Insekten waren ein medialer Hype, und wir hatten grosse Erwartunge­n, doch die Nachfrage nahm bereits nach drei Monaten stark ab, wir mussten die Produktion auf einen Bruchteil reduzieren.» Nach wie vor glaubt er aber an den Markt: «Ich bin zu 100 Prozent überzeugt, dass sich die Nachfrage erhöhen wird. Es braucht einfach Zeit.»

Beim Detailhänd­ler Coop gibts sechs verschiede­ne Insektenpr­odukte. «Die Nachfrage nach diesen ist stabil, und wir setzen weiterhin auf Insekten. Die Rückmeldun­gen sind sehr positiv», sagt Sprecherin Andrea Bergmann. Man ist ebenfalls überzeugt, dass der Markt Zukunft hat: «Wenn die Nachfrage weiterhin so gross bleibt, prüfen wir, weitere innovative Insektenpr­odukte in unser Sortiment aufzunehme­n», heisst es bei Coop gar. Auch Fleischver­arbeiter Micarna stellt Insektenpr­odukte her. «Das Interesse war bei der Gesetzesän­derung 2017 enorm. Zwischenze­itlich hat sich der Hype etwas gelegt», sagt Sprecherin Deborah Rutz. Das Interesse der Kunden sei aber nach wie vor da.

 ??  ??
 ?? ENTOMOS ?? Eine Portion Proteine.
ENTOMOS Eine Portion Proteine.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland