20 Minuten - Luzern

«Seven 25»: Das kann das neue «Gleis 7»

ZÜRICH. Mehr Arbeitsplä­tze dank der Energiestr­ategie 2050? Weit gefehlt, sagt nun Ökostrom Schweiz.

- NIKOLAI THELITZ

Im März nahm das Stimmvolk die Energiestr­ategie 2050 an. Zuvor hatte beispielsw­eise WWF-CEO Thomas Vellacott noch versproche­n, dass das Geld hierzuland­e in erneuerbar­e Energien investiert werde: «Damit gewinnt das Gewerbe, damit werden Arbeitsplä­tze geschaffen.» Der Branchenve­rband Ökostrom Schweiz sieht dieses Verspreche­n nicht eingelöst: «Momentan findet unsere Energiewen­de im Ausland statt», sagt der stellvertr­e- tende Geschäftsf­ührer Andy Kollegger. So haben die Elektrizit­ätswerke der Stadt Zürich (EWZ) in Norwegen einen Windpark für geschätzte 50 Millionen Franken gekauft. Auch die Axpo, die BKW oder die EKZ investiert­en in europäisch­e Windanlage­n. Damit es bei den erneuerbar­en Energien in der Schweiz vorwärtsge­he, müsse das Parlament rasch das neue CO2-Gesetz verabschie­den, sagt Kollegger.

Grünen-Nationalra­t Bastien Girod findet aber: «Klimawande­l ist ein globales Problem. Ich habe lieber ein Windkraftw­erk im Ausland als ein Atomoder Kohlekraft­werk im Inland.» Die Energiepro­duzenten verweisen derweil auf das langwierig­e Prozedere in der Schweiz und die besseren Windbeding­ungen im Ausland.

Axpo-Sprecherin Monika Müller ergänzt: «Viele Projekte scheitern am lokalen Widerstand.» Damit die Windenergi­e in der Schweiz eine stärkere Bedeutung erlange, brauche es vermehrt Kompromiss­e zwischen den involviert­en Parteien.

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Schweizer Energiekon­zerne investiere­n in europäisch­e Windanlage­n.

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