«Seven 25»: Das kann das neue «Gleis 7»
ZÜRICH. Mehr Arbeitsplätze dank der Energiestrategie 2050? Weit gefehlt, sagt nun Ökostrom Schweiz.
Im März nahm das Stimmvolk die Energiestrategie 2050 an. Zuvor hatte beispielsweise WWF-CEO Thomas Vellacott noch versprochen, dass das Geld hierzulande in erneuerbare Energien investiert werde: «Damit gewinnt das Gewerbe, damit werden Arbeitsplätze geschaffen.» Der Branchenverband Ökostrom Schweiz sieht dieses Versprechen nicht eingelöst: «Momentan findet unsere Energiewende im Ausland statt», sagt der stellvertre- tende Geschäftsführer Andy Kollegger. So haben die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich (EWZ) in Norwegen einen Windpark für geschätzte 50 Millionen Franken gekauft. Auch die Axpo, die BKW oder die EKZ investierten in europäische Windanlagen. Damit es bei den erneuerbaren Energien in der Schweiz vorwärtsgehe, müsse das Parlament rasch das neue CO2-Gesetz verabschieden, sagt Kollegger.
Grünen-Nationalrat Bastien Girod findet aber: «Klimawandel ist ein globales Problem. Ich habe lieber ein Windkraftwerk im Ausland als ein Atomoder Kohlekraftwerk im Inland.» Die Energieproduzenten verweisen derweil auf das langwierige Prozedere in der Schweiz und die besseren Windbedingungen im Ausland.
Axpo-Sprecherin Monika Müller ergänzt: «Viele Projekte scheitern am lokalen Widerstand.» Damit die Windenergie in der Schweiz eine stärkere Bedeutung erlange, brauche es vermehrt Kompromisse zwischen den involvierten Parteien.