Denzel Washington sieht
Der Oscarpreisträger Denzel Washington übt einmal mehr brutale Selbstjustiz.
Der frühere Auftragskiller Robert McCall (Denzel Washington) hat sich vom Baumarktangestellten zum Auftragsfah rer gewandelt und chauffiert etwa einen HolocaustÜberlebenden zum Niedrigtarif durch die Gegend. Auch sonst hat er das Herz am rechten Fleck. Und wenn ein Vergewaltigungsopfer in sein Taxi steigt, dann macht er ihre Peiniger nur zu gerne kalt – notabene immer mit vorausschauendem Killerblick, digitaler Stoppuhr, blutig und brutal. Als dann auch noch seine ExChefin Susan Plummer (Melissa Leo) ermordet wird, sieht McCall endgültig rot.
Man kann sich schon fragen, warum der Oscarpreisträger Denzel Washington ausgerechnet den Actionthriller «The Equalizer» nach der gleichnamigen EightiesFernsehserie für seine erste Fortsetzung gewählt hat. So hat er (etwa im ähnlich brutalen, aber weit effektvolleren Actionreisser «Man on Fire») schon weit stärkere Figuren gespielt. Neben einer schönen Gage von über 20 Millionen Dollar war es wohl die Aussicht, ein viertes Mal (nach «Training Day» und «The Magnificent Seven») mit dem Regisseur Antoine Fuqua zusammenzuarbeiten.
Während andere SelbstjustizThriller trashig oder mit zynischer Ironie daherkommen, wirkt diese Fortsetzung bierernst, langfädig und letztlich überflüssig. Das stürmische Finale ist zwar technisch gut inszeniert, vermag den Film aber nicht zu retten. Cooler Denzel hin oder her. ★★★★★