Vor 25 Jahren stand Luzerner Wahrzeichen in Flammen
LUZERN. Die Kapellbrücke und die Stadt Luzern sind unzertrennbar: Daran konnte auch ein Grossbrand vor einem Vierteljahrhundert nichts ändern.
Ausgebrochen war das Feuer am 18. August 1993 kurz nach Mitternacht südlich des Wasserturms. Bald standen zwei Drittel der 205 Meter langen überdachten Brücke in Voll- brand. 160 Feuerwehrleute waren im Einsatz; dennoch brannte das Luzerner Wahrzeichen stellenweise bis auf die Stützmauern nieder. Auch viele der 111 berühmten Giebel- gemälde wurden zerstört. Unversehrt blieb der Wasserturm. Am Tag nach der Brandnacht standen Tausende Luzerner fassungslos der Ruine gegenüber; Zeitungen auf der ganzen
Welt berichteten. Doch die Stadt reagierte rasch. Da Luzern ohne Kapellbrücke kaum vorstellbar ist, beschloss sie noch am Brandtag den Wiederaufbau – und nur acht Monate nach dem Brand war die Brücke wieder passierbar. Die Feier zur Wiedereröffnung war eine grosse Werbeaktion für die Touristenstadt: Das Fernsehen sendete live, 200 Journalisten und ein Bundesrat wohnten dem Anlass bei.
Schuld an der Brunst vor 25 Jahren soll eine weggeworfene Zigarette gewesen sein, die ein unter der Brücke vertäutes Boot entzündet hat. Ein Rauchverbot, Rauchmelder und Wärmesensoren sowie andere Massnahmen schützen die Holzbrücke vor einem erneuten Feuer. Boote unterhalb der Brücke sind nun verboten.
Auch heute noch ist der Brand an der Brücke ablesbar: An einigen Orten erinnern verkohlte Stellen daran. Die Stadt übrigens plant, die Brücke noch attraktiver zu machen: Sie soll zum Beispiel innen und aussen besser beleuchtet werden.