China auf dem Weg zur Hightech-Weltmacht
ZÜRICH. China will die führende Hightech- Macht der Welt werden. Was bedeutet das für die Schweiz?
KONTROVERS «Made in China» kennen wir von Plastikspielzeug oder günstigen Elektronikgeräten. «Made in China 2025» dagegen ist ein Masterplan der chinesischen Regierung und soll das Land weg von der Massenproduktion hin zur Hightech-Weltmacht befördern. Was genau verfolgen die Chinesen mit ihrer Wirtschaftsstrategie? Und welche Folgen hat das für die Schweiz?
• Qualität statt Quantität
In chinesischen Betrieben sollen keine Plastikteile gepresst oder Komponenten von Hand zusammengesetzt werden. Stattdessen soll die Industrie im Eiltempo robotisiert und auf die höchste Effizienzstufe weltweit gebracht werden. «China will die Hightech-Ökonomien Deutschland, USA, Südkorea und Japan ersetzen, und zwar allesamt», heisst es in einem Papier der US-Denkfabrik Council of Foreign Relations.
• Unabhängigkeit von Importen
Bis 2025 sollen 70 Prozent der chinesischen Importe an Schlüsselkomponenten und Ausgangsstoffen durch heimische Produkte ersetzt werden.
• Chinesische Weltstandards
China setzt auch auf eigene Technologie, und der Staat steckt Milliarden in die Forschung und Entwicklung. Ziel sind weltweite chinesische Standards und Marken.
• Übernahmen im Ausland
Teil der Strategie sind Aus- landszukäufe von führenden Firmen. Die Übernahme des Schweizer Agrochemieriesen Syngenta oder der Kauf des deutschen Roboterherstellers Kuka gehören dazu.
• Konkurrenz für die Schweiz «Nicht nur grosse, sondern auch kleinere und mittlere Schweizer Unternehmen sagen, dass der Wettbewerb aus China zugenommen habe», sagt Oliver Adler, Chefökonom der Credit Suisse.
• Chance für Schweizer Firmen ABB spielt eine bedeutende Rolle bei der Strategie «Made in China 2025». «Um Produktivität und Qualität zu steigern, braucht es Automatisierung und Robotik – diese Technologie liefert ABB», so Konzernsprecher Jiri Paukert.