28 Künstler aus Burundi tauchen in Freiburg ab
FREIBURG. Eine Gruppe aus Burundi kam zum Folkloretreffen. Doch immer mehr Mitglieder tauchten unter, bis alle unauffindbar waren.
Letzte Woche fand in Freiburg das Internationale Folkloretreffen (RFI) statt. Dabei war auch eine Gruppe aus dem ostafrikanischen Burundi. Doch nach und nach tauchten deren Mitglieder unter, wie die «Freibur- ger Nachrichten» berichten. Ursprünglich sollte die Gruppe 28 Mitglieder umfassen. Doch in Freiburg tauchten nur 14 auf. Bei der Schlussvorstellung waren es dann nur noch drei. Am Ende waren alle verschwunden. «Wir wissen nicht, wohin sie gegangen sind», sagt RFIPräsident Jean-Pierre Gauch.
Die Burundier hätten den Organisatoren erklärt, dass sie in ihrer Heimat verfolgt würden. Gauch: «Wir haben sie auf die Möglichkeit hingewiesen, bei der Polizei ein Asylgesuch zu stellen.» Man habe sich aber mit der Polizei in Verbindung gesetzt. «Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Teilnahme am Festival nicht eine Eintrittskarte für Europa ist.»
Die Burundier haben ein Visum für ihren Auftritt erhalten. Bis gestern seien sie noch nicht wieder aufgetaucht, sagt Emmanuelle Jaquet von Sury, Sprecherin des Staatssekretariats für Migration (SEM). «Sollte die Polizei oder die Grenzwacht eine der Personen kontrollieren und hat diese noch ein gültiges Visum, passiert nichts. Erst bei einem illegalen Aufenthalt erstellen sie einen Rapport und informieren die Migrationsbehörden.»
Das SEM kenne ähnliche Fälle. Eine Statistik führe man aber nicht. «Manchmal tauchen die Personen wieder auf, wenn sie einen Asylantrag in der Schweiz oder einem anderen Schengenstaat stellen», erklärt Jaquet.