20 Minuten - Luzern

28 Künstler aus Burundi tauchen in Freiburg ab

FREIBURG. Eine Gruppe aus Burundi kam zum Folkloretr­effen. Doch immer mehr Mitglieder tauchten unter, bis alle unauffindb­ar waren.

- VRONI FEHLMANN

Letzte Woche fand in Freiburg das Internatio­nale Folkloretr­effen (RFI) statt. Dabei war auch eine Gruppe aus dem ostafrikan­ischen Burundi. Doch nach und nach tauchten deren Mitglieder unter, wie die «Freibur- ger Nachrichte­n» berichten. Ursprüngli­ch sollte die Gruppe 28 Mitglieder umfassen. Doch in Freiburg tauchten nur 14 auf. Bei der Schlussvor­stellung waren es dann nur noch drei. Am Ende waren alle verschwund­en. «Wir wissen nicht, wohin sie gegangen sind», sagt RFIPräside­nt Jean-Pierre Gauch.

Die Burundier hätten den Organisato­ren erklärt, dass sie in ihrer Heimat verfolgt würden. Gauch: «Wir haben sie auf die Möglichkei­t hingewiese­n, bei der Polizei ein Asylgesuch zu stellen.» Man habe sich aber mit der Polizei in Verbindung gesetzt. «Uns ist wichtig zu zeigen, dass die Teilnahme am Festival nicht eine Eintrittsk­arte für Europa ist.»

Die Burundier haben ein Visum für ihren Auftritt erhalten. Bis gestern seien sie noch nicht wieder aufgetauch­t, sagt Emmanuelle Jaquet von Sury, Sprecherin des Staatssekr­etariats für Migration (SEM). «Sollte die Polizei oder die Grenzwacht eine der Personen kontrollie­ren und hat diese noch ein gültiges Visum, passiert nichts. Erst bei einem illegalen Aufenthalt erstellen sie einen Rapport und informiere­n die Migrations­behörden.»

Das SEM kenne ähnliche Fälle. Eine Statistik führe man aber nicht. «Manchmal tauchen die Personen wieder auf, wenn sie einen Asylantrag in der Schweiz oder einem anderen Schengenst­aat stellen», erklärt Jaquet.

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FRANK R/RFI.CH Von den 28 Mitglieder­n der Folklore-Gruppe aus Burundi waren an der Schlussvor­stellung nur noch drei übrig.

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