Mit frischen Gesichtern gegen die Zombie-Müdigkeit
ACTION/ HORROR. Telltale machte bislang bei der «The Walking Dead» - Umsetzung eine gute Figur. Trotz abflauendem Zombie- Hype überzeugt auch der Finalauftakt.
Seien wir ehrlich: Die Untoten haben auch schon frischer gewirkt als in diesen Tagen. Nicht nur im Kino hat eine gewisse Zombie-Übersättigung eingesetzt. Auch die einstige Hit-Serie «The Walking Dead» hatte zuletzt mit sinkenden Einschaltquoten zu kämpfen.
Sich davon abschrecken zu lassen, kommt für das auf Videogame-Adaptionen von Filmen und Serien spezialisierte Telltale-Studio aber nicht in Frage. Immerhin hat man in den bisher erschienenen Teilen eine gute Figur gemacht. Und dass man das Finale zu einem würdigen Abschluss bringen will, liegt in der Natur der Sache.
Das Gegengift gegen die Zombie-Müdigkeit heisst frische Figuren: Nachdem Clementine in Staffel drei eher ein Nebencharakter war, steht das in der ersten Staffel eingeführte Mädchen in «Done Run- ning» im Mittelpunkt. Clementine ist zu einer jungen Frau herangewachsen, die weiss, was nötig ist, um in einer von Zombies bevölkerten Welt zu überleben. Sie übernimmt nun selbst Verantwortung, indem sie sich um den kleinen AJ kümmert.
Nach wie vor bestechend ist dabei die Comic-Grafik, die dem Spiel eine ganz eigene Stimmung verleiht. Auch die frei drehbare Kamera und ein paar Gameplay-Innovationen sorgen für frischen Wind im Untoten-Land. Spannung ist dank einem gelungenen Cliffhanger auf die zweite Folge des vierteiligen Finales ebenfalls gegeben.
Letztlich aber leidet auch «Done Running» ein bisschen unter dem Déja-vu-Gefühl, das einen bei so vielen ZombieWerken mittlerweile befällt. Doch zumindest bei Telltale gilt: So schnell sind die Zombies nicht totzukriegen. RTL
«The Walking Dead: Done Running», Telltale, für PS4, Switch, PC und Xbox One, erschienen