FCB kämpft um Europa – und kaum jemanden interessierts
BASEL. Für das Hinspiel im Europa- League- Playoff gegen Apollon Limassol gingen im Vorverkauf keine 10 000 Tickets weg.
Es gab schon Medienkonferenzen vor einem internationalen Auftritt des FC Basel, die mehr Journalisten angelockt haben. Und auch das im Europacup verwöhnte Basler Publikum zeigt kaum Interesse am Playoff-Spiel gegen Apollon Limassol. Nur 9500 Tickets wurden bis gestern Mittag im Vorverkauf abgesetzt. 500 Gästetickets schickte der FCB nach Zypern. 300 Apollon-Fans werden heute am Rheinknie erwartet.
«Natürlich macht es mehr Spass, wenn das Stadion voll ist», sagt Albian Ajeti. «Dann kommt bei jedem Pass Stimmung auf. Und es motiviert zusätzlich, wenn die Fans hinter uns stehen.» Dementsprechend bleibt der Spassfaktor bei den FCB-Spielern tiefer als gewöhn- lich, wenn nicht noch Tickets verkauft werden.
Volle Ränge wird es also nicht geben. Aber auch keinen Minusrekord. Der datiert vom Juni 2001. Im mittlerweile abgeschafften Intertoto-Cup gegen den FC Grindavik verirrten sich 6843 Zuschauer ins Joggeli. Mit dem heutigen Playoff-Spiel ver- gleichbar ist indes die Zuschauerzahl vom 27. August 2009: Beim EL-Playoff-Rückspiel gegen Baku waren 7100 Fans im Stadion. Sie sahen einen 5:1Sieg. Aber Apollon Limassol ist kein Baku. «Ich erwarte einen stärkeren Gegner als Vitesse Arnheim in der letzten Qualifikationsrunde», sagt Marcel Koller. «Sie sind unberechenbarer, haben Qualität in der Offensive und viel Erfahrung. Im Spiel gegen Brest lag das Durchschnittsalter des Kaders bei 31 Jahren», sagt der Trainer und mutmasst: «Es kann zwei Spiele geben, die sehr eng ausgehen könnten.»