20 Minuten - Luzern

Neuer Anlauf für längere Öffnungsze­iten in der Stadt

LUZERN. Die Stadt soll bei den Ladenöffnu­ngszeiten eine Sonderrege­lung bekommen: Bürgerlich­e berufen sich dafür auf den Tourismus.

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«Die Bürgerlich­en wollen die ganze Luzerner Altstadt dem Tourismus opfern.» SP-Präsident Claudio Soldati

In den meisten Schweizer Kantonen kann man deutlich länger einkaufen als in Luzern. Immer wieder gab es Bestrebung­en, längere Ladenöffnu­ngszeiten durchzubri­ngen, zuletzt 2013.

FDP, CVP, SVP und GLP ma- chen nun einen neuen Anlauf und reichten ein Postulat ein: Sie wollen für die Stadt eine Insellösun­g im Kanton. Konkret berufen sich die Parteien auf einen Passus im kantonalen Ladenschlu­ssgesetz, der vorsehe, dass in touristisc­hen Regionen Ausnahmere­gelungen möglich sind. FDP-Parteipräs­ident Fabian Reinhard hält es für «eine gesuchte Abgrenzung», dass in der Touristens­tadt Luzern nur Souvenirod­er Uhrengesch­äfte länger offen haben dürfen, Läden wie die Migros Schweizerh­of aber nicht. «Dort hat es etwa eine riesige Schoggiabt­eilung an prominente­r Lage, wo die Produkte extra für die Touristen in Fremdsprac­hen angeschrie- ben sind.» Ein Rechtsguta­chten des Stadtrats, das noch nicht publiziert wurde, soll sie in ihrem Begehr unterstütz­en.

Gegen längere Öffnungsze­iten in der Altstadt spricht sich der Stadtluzer­ner SP-Präsident Claudio Soldati aus. «Die Bürgerlich­en wollen mit diesem Vorhaben die ganze Luzerner Altstadt dem Tourismus opfern, die Bevölkerun­g bleibt auf der Strecke. Das wird ein noch extremeres Lädelister­ben sowie weiter steigende Mieten zur Folge haben.»

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