Neuer Anlauf für längere Öffnungszeiten in der Stadt
LUZERN. Die Stadt soll bei den Ladenöffnungszeiten eine Sonderregelung bekommen: Bürgerliche berufen sich dafür auf den Tourismus.
«Die Bürgerlichen wollen die ganze Luzerner Altstadt dem Tourismus opfern.» SP-Präsident Claudio Soldati
In den meisten Schweizer Kantonen kann man deutlich länger einkaufen als in Luzern. Immer wieder gab es Bestrebungen, längere Ladenöffnungszeiten durchzubringen, zuletzt 2013.
FDP, CVP, SVP und GLP ma- chen nun einen neuen Anlauf und reichten ein Postulat ein: Sie wollen für die Stadt eine Insellösung im Kanton. Konkret berufen sich die Parteien auf einen Passus im kantonalen Ladenschlussgesetz, der vorsehe, dass in touristischen Regionen Ausnahmeregelungen möglich sind. FDP-Parteipräsident Fabian Reinhard hält es für «eine gesuchte Abgrenzung», dass in der Touristenstadt Luzern nur Souveniroder Uhrengeschäfte länger offen haben dürfen, Läden wie die Migros Schweizerhof aber nicht. «Dort hat es etwa eine riesige Schoggiabteilung an prominenter Lage, wo die Produkte extra für die Touristen in Fremdsprachen angeschrie- ben sind.» Ein Rechtsgutachten des Stadtrats, das noch nicht publiziert wurde, soll sie in ihrem Begehr unterstützen.
Gegen längere Öffnungszeiten in der Altstadt spricht sich der Stadtluzerner SP-Präsident Claudio Soldati aus. «Die Bürgerlichen wollen mit diesem Vorhaben die ganze Luzerner Altstadt dem Tourismus opfern, die Bevölkerung bleibt auf der Strecke. Das wird ein noch extremeres Lädelisterben sowie weiter steigende Mieten zur Folge haben.»