Hat ein Schweizer Billigflieger überhaupt eine Chance? Swiss Skies hats schon gegeben
BASEL. Eine Schweizer Firma will schon 2019 Langstreckenflüge zum Spartarif anbieten. Kann das funktionieren?
Eine Schweizer Billigairline für Langstreckenflüge sucht nach Investoren. Das vorläufig «Swiss Skies» genannte Projekt will von Basel Flüge nach Nordamerika zu niedrigen Preisen anbieten, wie die «Financial Times» berichtet.
Wie billig wird Swiss Skies?
Wie teuer die Tickets werden, ist noch nicht bekannt. Swiss Skies plant, die Kosten im Vergleich zu etablierten Airlines 30 Prozent tiefer zu halten. Die Airline setzt dazu auf den spritsparenden Airbus A321neo. Ob diese Einsparungen an die Kunden weitergegeben werden, ist unklar.
Hat eine Schweizer Airline überhaupt eine Chance?
Für William Agius, Aviatik-Ex- perte an der ZHAW, ist die Schweiz als Firmenstandort nicht ausschlaggebend für eine Airline. Es komme vielmehr darauf an, ob Swiss Skies wirklich attraktive Preise biete und gleichzeitig gegen die Konkurrenz bestehen könne. «Die Swiss ist in dieser Beziehung recht aggressiv», so Agius. Wann hebt Swiss Skies ab? Frühestens Mitte 2019 könnten die ersten Maschinen fliegen, sofern die nötigen finanziellen Mittel, rund 100 Millionen Franken, zusammenkommen.
Wohin gehen die Flüge? Anfangs will das Unternehmen Flüge ab Basel nach Nordamerika anbieten. Dazu sollen später Destinationen in der Karibik, Asien, Brasilien und im Nahen Osten dazukommen.
Wieso gerade ab Basel? Es gab bereits einmal eine Firma namens Swiss Skies. Dabei handelte es sich um eine Zürcher Betreibergesellschaft, die Flüge nach Kabul anbot. Die Firma ging allerdings 2008 in Liquidation und wurde aufgelöst. Einen Zusammenhang zur neuen Swiss Skies scheint es nicht zu geben. Wie die neue Billigairline zum Schluss definitiv heissen soll, ist noch nicht bekannt. Da es von Basel wenige Langstreckenflüge gibt, dürfte die Konkurrenz kleiner sein. Firmen geniessen in der Schweiz zudem steuertechnische Vorteile und können gleichzeitig Kosten sparen. So können sie Angestellte aus Deutschland oder dem Elsass rekrutieren, die zu tieferen Löhnen angestellt werden können als Schweizer, wie Agius sagt.