MNEK tritt aus dem Schatten der Superstars heraus
UK- Sänger MNEK schrieb bereits für Beyoncé. Nun wagt er sich endlich selbst in den Vordergrund.
Seit dem zarten Alter von 14 Jahren mischt Uzoechi Emenike – kurz MNEK – im Musikgeschäft mit. Während dieser zehn Jahre schrieb er unter anderem Songs für Giganten wie Beyoncé und Madonna. Mit «Language» erscheint nun das erste Album mit seinem eige- nen Namen drauf.
«Language» hat alles, was es braucht, um MNEK zum Superstar zu machen. Der 24-Jährige schüttelt hier einen Hit nach dem andern aus dem Ärmel. Wer die Hook der Single «Colour» hört, bringt sie tagelang nicht mehr aus dem Ohr. Mit der Kombination aus Future-Bass-Elementen und Referenzen an 90s-Pop produziert MNEK der Jugend aus dem Herzen. Themen wie an- hängliche Ex-Partner («Phone»), die rosarote Brille einer frischen Beziehung («Honeymoon Phaze») und Entfremdung («Crazy World») nimmt er vage genug auf, dass sich jeder damit identifizieren kann. Trotzdem steckt in den Texten ein Statement: «In meinen eigenen Songs schreibe ich fast immer aus der Perspektive eines schwarzen, schwulen Mannes», sagt der LGBTQ-Aktivist. Gleichzeitig nimmt sich MNEK nie allzu ernst. In den Interludes, quasi Verschnaufpausen zwischen den 16 Songs, macht er sich unter anderem darüber lustig, dass sein Künstlername «wie eine Geschlechtskrankheit klingt».
«Language» ist solides PopHandwerk, das nie einfältig klingt und trotzdem in erster Linie Spass macht. «Ich war zu lange im Hintergrund», singt MNEK gleich zu Beginn. Nun muss er sich wirklich nicht mehr verstecken.