20 Minuten - Luzern

Fünf Baustellen für den neuen Raiffeisen-Präsidente­n

ST. GALLEN. Heute kürt die Raiffeisen ihren neuen Präsidente­n. Auf diesen warten schwierige Aufgaben. Ein Überblick.

- ISABEL STRASSHEIM

Die Raiffeisen­bank verlautet heute Abend den neuen Präsidente­n. Von ihm hängt vieles ab. Denn Raiffeisen muss sich wegen der Vincenz-Affäre neu erfinden. Diese Baustellen warten auf den Präsidente­n:

• Grundsatzf­rage

Wo liegt die Zukunft der Bank? Es ist unklar, ob Raiffeisen jetzt eine Dorfbank bleiben oder nochmals den Weg zu einem breit aufgestell­ten Bankhaus inklusive Vermögensv­erwaltung einschlage­n will.

• Hypotheken­last

Raiffeisen ist die grösste hiesige Hypothekar­bank – ein Klumpenris­iko. «Wenn es etwa zu einer Immobilien­krise kommen sollte, kann der Kreditausf­all sehr rasch steigen», sagt Peter V. Kunz, Professor für Wirtschaft­srecht an der Uni Bern. Im Fall der Fälle müsste der Staat die Raiffeisen retten. • Finma

Die Eidgenössi­sche Finanzmark­taufsicht (Finma) ist der Bank auf die Pelle gerückt: Die Behörden verpflicht­en Raiffei- sen, die Umwandlung in eine Aktiengese­llschaft zu prüfen. Denn: Für Aktienfirm­en gibt es strenge Gesetze zur Kontrolle der Unternehme­nsführung, für Genossensc­haften keine.

• Machtfrage

Die 250 Raiffeisen-Genossensc­haften wollen mehr Macht. Nach der Ära Vincenz/Gisel fehlt es ihnen an Vertrauen in die Zentrale. Einige Genossensc­haften fordern, die ganze Geschäftsl­eitung auszutausc­hen. • PostFinanc­e

Der Bundesrat will PostFinanc­e die Vergabe von Krediten und Hypotheken erlauben. «Raiffeisen wird sich mit aller Macht gegen eine neue Konkurrenz im Hypothekar­markt wehren», so Peter V. Kunz.

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KEY In welche Richtung wird die Raiffeisen­bank künftig gesteuert?

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