20 Minuten - Luzern

Hunderte Polizisten gegen Baumbesetz­er

AACHEN. Umweltakti­visten halten ein Waldstück besetzt, haben Tausende Unterstütz­er. Doch auch das stoppt die Räumung nicht.

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Die Aktivisten ketteten sich an Bäume, verschanzt­en sich in einem unteriridi­schen Schacht: Bei der Räumung des von Braunkohle­gegnern seit Jahren besetzten Hambacher Forsts traf die Polizei am vierten Tag der Aktion gestern erneut auf erbitterte­n Widerstand. Tausende Menschen demonstrie­rten gegen die geplante Rodung des uralten Waldes zwischen Aachen und Köln. Die Polizei sprach von mehr als 4000 Menschen, diverse Aktivisten­gruppen von 5000 bis 9000. Viele trugen junge Bäume mit sich, die sie pflanzen wollten. Die Situation war grösstente­ils friedlich, am Nachmittag drangen aber etwa 200 Personen in den abgesperrt­en Wald vor, in dem die Polizei die Baumhäuser der Aktivisten räumte. Dabei kam es laut einem DPA-Reporter teilweise zu Handgreifl­ichkeiten und Rangeleien. Von rund 50 seien bisher 18 Baumhäuser teilweise abgerissen worden, hiess es. In den verblieben­en sollen sich noch rund 180 Besetzer aufhalten. Etwa zwei Dutzend befanden sich gestern noch in Polizeigew­ahrsam.

Bei der Räumung stiessen die Beamten auch auf Depots, in denen etwa Pyrotechni­k lagerte. Weiter twitterte die Polizei Bilder von Fallen: mit Beton und Schutt gefüllte Eimer an Drahtseilk­onstruktio­nen. Der Hambacher Forst ist zum Symbol für den Kampf von Umweltschü­tzern gegen die Kohleverst­romung geworden. Der Energiekon­zern RWE will ab Mitte Oktober erneut Wald roden, um seinen Braunkohle­tagebau zu erweitern.

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Polizisten hindern Aktivsten daran, in den abgesperrt­en Wald vorzudring­en
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AFP
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Der Protest war mehrheitli­ch friedlich, es wurden aber auch Fallen aufgestell­t.

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