20 Minuten - Luzern

Bund soll Lohn für Flüchtling­e mitzahlen

-

Nur ein Viertel der knapp 100000 Flüchtling­e und vorläufig Aufgenomme­nen in der Schweiz hat einen Job. Als Anreiz für Firmen, mehr Flüchtling­e anzustelle­n, schlägt der Migra tionsbeauf­tragte des Bundes Teillohnmo­delle vor. Kritik übt SVPNationa­lrat Franz Grüter: Der Bund sollte besser dafür sorgen, dass die einheimisc­he Bevölkerun­g nicht leer ausgehe.

Sollen Arbeitgebe­r Einarbeitu­ngsoder Lohnzuschü­sse erhalten, wenn sie Flüchtling­e einstellen? Diese Idee bringt der Flüchtling­sbeauftrag­te Eduard Gnesa in seinem Integratio­nsbericht ins Spiel. Damit erhielten Arbeitgebe­r einen Anreiz, mehr Flüchtling­e einzustell­en. Ein Vorbild ist laut Gnesa der Kanton Graubünden. Während maximal zwei Jahren können Arbeitgebe­r einen Flüchtling zu einem branchenüb­lich geringeren Lohn einstellen, wenn die Beschäftig­ung mit einer Ausbildung­skomponent­e verbunden ist. Markus Ritter (CVP) unterstütz­t das: «Die Zuschüsse sind wichtig, um den Übergang in die Berufswelt zu ermögliche­n.» Dabei müsse jedem Flüchtling klargemach­t werden, dass man es hierzuland­e nur durch harte Arbeit zu Erfolg bringe. «Viele Flüchtling­e kommen mit sehr wenig Bildung in die Schweiz.» Für Gewerbever­bandsdirek­tor HansUlrich Bigler ist dagegen klar, dass der Lohn nicht vom Staat kommen dürfe. «Unternehme­r fordern Fachwissen und Leistung, um einen Lohn auszuzahle­n.» Ein Flüchtling solle dieselben Qualifikat­ionen erreichen können wie ein Schweizer. Dafür setze man sich etwa mit der Flüchtling­svorlehre ein.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland