Bärenjagd: Ex-NHL-Star im Shitstorm
OTTAWA. Ein ehemaliger Eishockey- Profi ist passionierter Jäger und präsentiert seine Beute auf Twitter. Die Nutzer halten mit ihrer Wut nicht zurück.
Früher jagte Tim Brent dem Puck hinterher, heute nimmt der Ex-NHLSpieler Wildtiere ins Visier. Der Kanadier ist passionierter Jäger, teilt auf Social Media oft Bilder seiner Erfolge: erlegte Enten, Rehe, Wildschweine. Dafür erhält der 34-Jährige Hunderte Likes und anerkennende Worte Gleichgesinnter – jüngst aber auch Morddrohungen. Auslöser: Der vor zwei Jahren zurückgetretene Eishockey-Star hatte in Yukon einen Bären erlegt, posierte auf Fotos mit seiner Beute. Er habe den Grizzly nach einer «fantastischen Pirsch» geschossen, schrieb er. Später postete er seinen mit Bärenund Elch-Fleisch gefüllten Kühlschrank.
Wütende Reaktionen folg- ten. «Ich wette, das Töten dieses wunderschönen Bären löst auch ‹eine fantastische Pirsch› auf Tim aus», twitterte etwa der britische Comedian und Tierschützer Ricky Gervais. Andere Nutzer nannten Brent «widerlich» oder «ekelerregend». Einige gingen so weit, ihm den Tod durch ein «mexikanisches Kartell» zu wünschen oder «den Schmerz, wie ihn der Bär erlitt».
Aufgrund der extremsten Drohungen wandte sich Brent an Twitter, Berichten zufolge bislang erfolglos. Unterstützung gab es trotzdem: Andere Jäger argumentierten etwa, grosse Bären würden oft Jungtiere töten, man müsse auch die Population kontrollieren. Illegal war Brents Jagd nicht. Laut den Behörden darf man pro dreijährige Lizenz einen Grizzly erlegen. In Yukon leben geschätzt bis zu 7000 Grizzlys.