20 Minuten - Luzern

Darauf kommt es bei der Lohnerhöhu­ngsrunde 2019 an

ZÜRICH. Der Lohnherbst ist da: Die Forderunge­n schwirren durch die Luft. Welche Lohnerhöhu­ng ist realistisc­h?

- ISABEL STRASSHEIM

Der Gewerkscha­ftsbund fordert zwischen 2 und 2,5 Prozent mehr Lohn. Die Credit Suisse erwartet nur ein Plus von 1 Prozent. Travailsui­sse will mindestens 2 Prozent mehr. Es geht zwar schon um Taktik, aber Forderunge­n und Prognosen basieren auch auf realen Fakten.

• Wie läuft die Konjunktur? «Es geht ja um die Frage, wie gross der Kuchen ist, der verteilt werden kann», sagt Ökonom Claude Maurer von der Credit Suisse zu 20 Minuten. Entscheide­nd für die Lohnrunde ist dabei der Produktivi­tätsanstie­g: Wie viel mehr Leis- tung erbringen die Arbeitnehm­er für das Wachstum? Laut Daniel Lampart, Chefökonom des Schweizeri­schen Gewerkscha­ftsbundes, ist die Produktivi­tät in den letzten Jahren in der Wirtschaft um ein Prozent gestiegen. • Wie hoch ist die Teuerung? Die Inflation sollte durch die Lohnerhöhu­ngen ausgeglich­en werden. Die TeuerungsE­rwartungen können aber falsch sein. Die Gewerkscha­ft legt für diese Lohnrunde deshalb die aktuelle Teuerung von rund 1 Prozent zugrunde. • Ist die Arbeitslos­igkeit hoch? «Eine hohe Arbeitslos­igkeit bedeutet eine sinkende Verhandlun­gsmacht der Arbeitnehm­er», sagt CS-Ökonom Maurer. Die Arbeitslos­igkeit liegt jedoch mit aktuellen 2,4 Prozent tief.

Alle drei Faktoren fliessen in die Lohnrunde zu gleichen Teilen ein. Für 2019 heisst das: Bei einem Produktivi­tätsanstie­g von 1 Prozent und einer Inflation von um die 1 Prozent sowie niedriger Arbeitslos­igkeit wäre mit einem Lohnanstie­g von rund 2 Prozent zu rechnen.

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Haben wir nächstes Jahr mehr im Portemonna­ie?

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