Lebenslanges Lernen – man ist nie zu alt
Nach 30 nochmals die Schulbank drücken? Mit 50 eine Weiterbildung machen? Das ist heute gang und gäbe.
Das Zauberwort lautet «lebenslanges Lernen». UZH-Professorin Alexandra Freund erklärt das Prinzip und gibt Ratschläge.
Um die Anforderungen der modernen Berufswelt bewältigen zu können, müssen wir flexibel reagieren. Die Veränderungen kommen immer schneller. Besonders deutlich ist dies in der Informationstechnologie – Social Media, SAP, Slack etc. erfordern, dass wir ständig neue Fertigkeiten lernen. Aufgrund technologischen Fortschritts und rapide anwachsenden Wissens verän- dern sich Berufsprofile ständig. Dank lebenslangem Lernen können wir uns diesen Veränderungen anpassen und sie zu unserem Vorteil nutzen.
Motivation für eine Weiterbildung braucht es oft nicht viel, da die meisten Menschen gerne neue Dinge erlernen. Dazu gehört auch das sogenannte informelle Lernen: andere Menschen beobachten, Videos schauen, Dinge ausprobieren. Mit neuen Fertigkeiten kann man zudem vieles erreichen, was vorher nicht möglich war. Und: Wer bleibt schon gerne stehen, wenn sich die anderen weiterbewegen?
Persönliche Ziele wirken viel besser als von aussen gesetzte. Speziell dann, wenn Durchhaltevermögen gefragt ist. Das Ziel kann der nächste Karriereschritt sein, eine neue Fertigkeit oder eine effizientere Arbeitsgestaltung.
Ältere Arbeitnehmende sind oft genauso lernfreudig wie ihre jüngeren Kollegen. Das Lernen dauert im Alter aber etwas länger. Darauf gilt es Rücksicht zu nehmen. Ausserdem verändert sich die Motivation: Während jüngere Erwachsene eher Zugewinne erzielen wollen, möchten ältere einfach ihre Leistungsfähigkeit behalten.
Arbeitgeber sollten Arbeitnehmenden nicht einfach Weiterbildungen verordnen. Besser überlegt man sich mit ihnen gemeinsam, welche Weiterbildung zum Erreichen der betrieblichen und persönlichen Ziele geeignet ist.