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Johnson nennt Mays Brexit-Plan «Betrug»

LONDON. Ex-Aussenmini­ster Boris Johnson hat auf dem Parteitag der Tories die Brexit- Pläne der britischen Premiermin­isterin Theresa May scharf kritisiert.

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Mit Applaus und Standing Ovations haben die Konservati­ven den früheren Aussenmini­ster auf ihrem Parteitag gefeiert. In Birmingham rief Boris Johnson die etwa tausend Delegierte­n gestern dazu auf, die Brexit-Pläne von Premiermin­isterin Theresa May zu verwerfen. Die auf dem Landsitz Mays in Chequers erarbeitet­e EU-Austrittss­trategie seien ein Betrug und eine Demütigung für das Land. May will eine Freihandel­szone mit der EU schaffen und einen Teil der gemeinsame­n Regeln beibehalte­n. Johnson und andere Brexit-Hardliner fordern einen klaren Bruch mit Brüssel. Johnson warf zudem der EU vor, Grossbrita­nnien vorführen zu wollen, und warnte vor einem zweiten Brexit-Referendum. Auch die Idee, die Loslösung von Brüssel schrittwei­se zu gestalten, sei ein Trugschlus­s. Für seine Attacken musste Johnson aber auch Kritik, seine Pläne seien unseriös, einstecken. «Gut für Schlagzeil­en, aber schlecht für Politik», sagte der ehemalige Brexit-Minister David Davis jüngst über Johnson.

Heute will sich May zum Abschluss des Parteitags an die Delegierte­n und Mitglieder wenden. Sie hatte bereits zum Auftakt zur Geschlosse­nheit beim Brexit-Kurs aufgerufen. Die Verhandlun­gen mit der EU über ein Brexit-Abkommen stocken seit geraumer Zeit. Deshalb entwirft die EU nun eine politische Erklärung zu den künftigen Beziehunge­n mit dem Königreich.

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AFP Boris Johnson.

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