20 Minuten - Luzern

Die Polizei schützt Witwen auf dem Friedhof

BERN. Die Polizei warnt: Auf Berner Friedhöfen haben es Diebe auf die Handtasche­n von Witwen abgesehen.

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Taschendie­be haben die Friedhöfe entdeckt – Opfer sind Frauen: Beim Friedhof in Köniz wurden in den letzten Wochen zwei Frauen bestohlen. Auch auf dem grössten Friedhof der Stadt Bern, dem Schosshald­enfriedhof in Ostermundi­gen, kam es laut «Berner Zeitung» seit dem Frühjahr zu fünf Fällen. Der zuständige Bereichsle­iter Walter Glauser sagt: «Die Opfer werden beobachtet und gezielt ausgewählt. Die Täter nutzen die Situation der Trauernden kaltblütig aus.» Sie würden zuschlagen, wenn Frauen ihre Handtasche­n unbeaufsic­htigt liessen, oder sie würden unbemerkt direkt Geld oder Wertsachen aus Taschen stehlen.

Eines der potenziell­en Opfer ist die 64-jährige Madeleine Sterchi aus Ostermundi­gen. Sie besucht regelmässi­g das Grab ihres Ehemanns. Glückliche­rweise sei sie nie bestohlen worden. Aber: «Die Frauen können sich ja nicht wehren. So etwas finde ich gemein.» Manchmal habe auch sie ein mulmiges Gefühl. «Der Friedhof bietet viele Winkel, wo sich Diebe verstecken können.»

Die Stadt Bern veranlasst­e deshalb, dass Polizisten regelmässi­g über den Schosshald­enfriedhof patrouilli­eren. «Wir hatten seither keine Vorfälle mehr», so Glauser. Seit die Vorfälle bekannt wurden, ist auch Sterchi vorsichtig­er geworden: «Ich schaue nach rechts, links und hinten. Und ich habe wenig Bargeld dabei.»

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BHO Madeleine Sterchi (64) auf dem Schosshald­enfriedhof. Video auf 20min.ch: So wappnet sich eine Witwe gegen Diebe.

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