20 Minuten - Luzern

Russische Spione wollten mit dem Zug in die Schweiz

AMSTERDAM. Die Niederland­e nahmen vier russische Spione fest, die Zugbillett­e nach Basel bei sich trugen.

-

Niederländ­ische Ermittler haben einen Hackerangr­iff des russischen Geheimdien­stes auf die Organisati­on für ein Verbot von Chemiewaff­en (OPCW) in Den Haag vereitelt. Vier russische Spione wurden deswegen im April aus dem Land ausgewiese­n, wie Verteidigu­ngsministe­rin Ank Bijleveld gestern mitteilte. Die OPCW hatte unter anderem Chemiewaff­en-Angriffe in Syrien untersucht.

Die niederländ­ischen Ermittler hätten die Laptops und Handys der Spione beschlagna­hmt. Daraus wurde deutlich, dass auch Hackeratta­cken in der Schweiz geplant gewesen waren. Die Spione hatten Google-Map-Prints von Lokalitäte­n in Bern und Genf gemacht. Sichergest­ellt haben die Holländer auch Tickets für den Zug von Utrecht nach Basel am 17. April. Gegoogelt haben die Spione auch nach dem Labor Spiez.

Gestern haben zudem Grossbrita­nnien, Kanada und Australien dem russischen Militärgeh­eimdienst GRU vorgeworfe­n, gross angelegte Cyberattac­ken in aller Welt auszuführe­n. Der Geheimdien­st sei nachweisba­r verantwort­lich für Hackerangr­iffe auf politische Institutio­nen, Unternehme­n, Medien und Sportinsti­tutionen weltweit, erklärte der britische Aussenmini­ster Jeremy Hunt.

Die russische Regierung hat mit Spott auf Vorwürfe an ihre Adresse reagiert. Das Aussen- ministeriu­m in Moskau attestiert­e dem Westen eine «Spionage-Manie», die sich immer weiter ausbreite.

 ?? AP ?? In Holland sichergest­elltes Hacking-Equipment.
AP In Holland sichergest­elltes Hacking-Equipment.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland