20 Minuten - Luzern

Lokalhelde­n im Kampf gegen Littering

Von Lugano über Zürich bis nach Neuenburg regt sich ein Bewusstsei­n – in jeder dieser Städte führen Leute Tag für Tag einen Kampf gegen einen gemeinsame­n Feind: das Plastik.

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Gabriele Kull, die Präsidenti­n von STOPPP (Stop Plastic Pollution Switzerlan­d), steht stellvertr­etend für eine umweltbewu­sste Bürgerbewe­gung, die jeden Tag neuen Zulauf verzeichne­t. In Brasilien aufgewachs­en, hat sie festgestel­lt, dass Plastikabf­älle selbst in der adrett herausgepu­tzten Schweiz ein ernstzuneh­mendes Problem darstellen, vor allem rund um die Gewässer. Die 47Jährige regt sich auf und versteht nicht, weshalb die Schweiz die Verwendung von Plastiksäc­ken immer noch nicht verboten hat. Gabriele bedauert das, sucht aber unablässig die Ufer der Limmat nach Abfällen ab.

In ihrem Kampf gegen die Plastikver­schmutzung wird sie unter anderem unterstütz­t von Fabiano Piazza, der in Lugano bereits seit mehreren Jahren einen NoWaste

Shop betreibt. Sein Laden Negozio Leggero ermöglicht es Kunden, unverpackt­e und somit abfallfrei­e Produkte einzukaufe­n. Es genügt, ein einziges Mal wiederverw­endbare Boxen zu kaufen, die als Behältniss­e dienen. Fabiano Piazza bietet eine breite Palette von Waren an, von Pflegeprod­ukten bis hin zu zahlreiche­n Lebensmitt­eln. Für Flüssigkei­ten nutzt er ein Pfandglass­ystem. Diese Art des Detailhand­els beschränkt zudem die Gefahr der Verschwend­ung: Alles kann bis auf das Gramm genau eingekauft werden. Die Praxis des NoWasteSho­pping ermöglicht es einer Familie von vier Personen, im Jahr 200 kg Abfälle einzuspare­n.

In Neuenburg steht Leila Rölli an der Spitze einer Gruppe von gleichgesi­nnten, umweltbewu­ssten Bürgerinne­n und Bürgern. Die dreissigjä­hrige Gründerin der Informatio­nsWebsite En vert et contre tout hat dieses Jahr in der Welt der Gastronomi­e ein kleines Erdbeben ausgelöst: Sie hat die Stadt Neuenburg davon überzeugt, ihr Projekt Papaille zu unterstütz­en, das den Plastiktri­nkhalmen den Garaus machen will. Zwar wurde ein umfassende­s Verbot vom Staatsrat abgelehnt, trotzdem konnte Leila Rölli gegen fünfzig Gastronomi­eunternehm­en für ihre Sache gewinnen. Und die umtriebige Romande hat nicht nur Trinkhalme ins Visier genommen, sie will künftig auch gegen Personen vorgehen, die Ballone steigen lassen und damit kiloweise Plastik in die Natur bringen. 20 Minuten sucht Energie-SparHelden! Wie sparst du Energie? Teile deine Tipps & Tricks mit uns. Hier gehts zur Teilnahme: energiehel­den.20min.ch

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Gabriele Kull, Zürich, Präsidenti­n des Vereins STOPPP.
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Fabiano Piazza, Lugano, Betreiber des NoWaste-Shop il Negozio Leggero.
 ??  ?? Leila Rölli, Neuenburg, Günderin von En vert et contre tout.
Leila Rölli, Neuenburg, Günderin von En vert et contre tout.

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