Umfrage bei Parteien: Soll Villiger abtreten?
ZUG. Regierungsrat Beat Villiger überlegt sich einen Rücktritt. Für die Zuger Parteien sind in der Affäre noch Fragen offen.
Nach den Regierungsratswahlen in Zug fragen sich viele: Tritt Beat Villiger nun zurück? Der Regierungsrat sagte nach der Wahl, er brauche noch einige Tage Zeit, um eine Entscheidung zu treffen (20 Minuten be- richtete). Tritt er zurück, gibt es einen weiteren Wahlgang.
Unabhängig davon: Für die Zuger Parteien ist in der Affäre noch nicht alles geklärt. «Beat Villiger hat widersprüchliche Angaben gemacht», sagt der neugewählte Regierungsrat und FDP-Präsident Andreas Hostettler. Zudem müsse man herausfinden, ob in der Beurteilung ein Fall von Vorteilsnahme durch die Luzerner Staatsanwaltschaft im Zusam- menhang mit Villigers politischen Amt passiert sei. «Wenn er nicht zurücktritt, ist eine klare Aufklärung der Vorfälle nötig», sagt ALG-Präsident Andreas Lustenberger. Es stelle sich die Frage, ob Villiger von der Justiz bevorzugt behandelt worden sei. «So etwas darf nicht passieren», sagt er. Klare Verhältnisse will auch die GLP: «Wir fordern, dass er alles lückenlos offenlegt, was Relevanz hat. Es wäre höchst un- erfreulich, wenn nun tröpfchenweise weitere Tatsachen ans Licht kommen sollten», sagt Präsident Martin Zimmermann. Auch die SP will Transparenz. «Wir warten ab, ob noch mehr Fakten geliefert werden», so SP-Vizepräsident Zari Dzaferi. «Vielleicht ist in dieser Sache noch nicht alles bekannt.» SVP-Präsident Thomas Aeschi sprach zudem von einer «Irreführung» der Wähler: Sie mussten entscheiden, ohne alle Fakten zu kennen.
«Beat Villiger muss die Situation nun analysieren. Das wird auch die CVP tun», sagt CVP-Vizepräsidentin Monika Barmet. Man werde mit ihm zusammensitzen. «Danach werden wir in Ruhe entscheiden.»