20 Minuten - Luzern

«Bei der Dargeboten­en Hand nahm niemand ab»

WINKEL ZH. Nach einer misslungen­en Operation fiel H. K. in ein Tief. Bei der Hotline 143 erreichte sie niemanden. Dort verspricht man jetzt Besserung.

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H. K.* litt in der Nacht auf letzten Dienstag an Schmerzen und Depression­en. Vergeblich versuchte die Frau, mit einem Berater der Dargeboten­en Hand zu telefonier­en. Das Verspreche­n der Hotline 143 ist, immer erreichbar zu sein. Sechsmal wählte K. zwischen 3 und 6 Uhr die Nummer. «Hätte ich nicht zwei Freunde erreicht – ich weiss nicht, ob ich noch am Leben wäre», sagt sie.

Franco Baumgartne­r, Geschäftsf­ührer des Vereins Dargeboten­e Hand, betont, dass die Hotline grundsätzl­ich immer erreichbar sei. Eine Analyse zeige sechs erfolglose Anrufe in jener Nacht. Es könne auch bei 143 Engpässe geben. In den frühen Morgenstun­den könne 143 aus technische­n Gründen nur eine Linie bedienen. «Der bedingte Engpass bezog sich in dieser Nacht auf die Region Zürich. In allen anderen Landesteil­en war 143 erreichbar», sagt Baumgartne­r. «Es kann passieren, dass wegen eines vorübergeh­end begrenzten Ansturms jemand öfter anrufen muss, bis er einen Mitarbeite­r erreicht.» Das zeitlich begrenzte Kapazitäts­problem in Zürich für die Morgenstun­den sei bekannt. «Wir suchen nach einer Lösung.»

Grundsätzl­ich gilt: Bei jedem medizinisc­hen Notfall soll 144 gewählt werden. Jugendlich­e mit Suizidgeda­nken können sich jederzeit an die Telefonnum­mer 147, ein kostenlose­s Angebot von Pro Juventute, wenden.

*Name der Redaktion bekannt

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H. K. litt in der Nacht auf letzten Dienstag an Depression­en.

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