«Bei der Dargebotenen Hand nahm niemand ab»
WINKEL ZH. Nach einer misslungenen Operation fiel H. K. in ein Tief. Bei der Hotline 143 erreichte sie niemanden. Dort verspricht man jetzt Besserung.
H. K.* litt in der Nacht auf letzten Dienstag an Schmerzen und Depressionen. Vergeblich versuchte die Frau, mit einem Berater der Dargebotenen Hand zu telefonieren. Das Versprechen der Hotline 143 ist, immer erreichbar zu sein. Sechsmal wählte K. zwischen 3 und 6 Uhr die Nummer. «Hätte ich nicht zwei Freunde erreicht – ich weiss nicht, ob ich noch am Leben wäre», sagt sie.
Franco Baumgartner, Geschäftsführer des Vereins Dargebotene Hand, betont, dass die Hotline grundsätzlich immer erreichbar sei. Eine Analyse zeige sechs erfolglose Anrufe in jener Nacht. Es könne auch bei 143 Engpässe geben. In den frühen Morgenstunden könne 143 aus technischen Gründen nur eine Linie bedienen. «Der bedingte Engpass bezog sich in dieser Nacht auf die Region Zürich. In allen anderen Landesteilen war 143 erreichbar», sagt Baumgartner. «Es kann passieren, dass wegen eines vorübergehend begrenzten Ansturms jemand öfter anrufen muss, bis er einen Mitarbeiter erreicht.» Das zeitlich begrenzte Kapazitätsproblem in Zürich für die Morgenstunden sei bekannt. «Wir suchen nach einer Lösung.»
Grundsätzlich gilt: Bei jedem medizinischen Notfall soll 144 gewählt werden. Jugendliche mit Suizidgedanken können sich jederzeit an die Telefonnummer 147, ein kostenloses Angebot von Pro Juventute, wenden.
*Name der Redaktion bekannt