20 Minuten - Luzern

Blutspende­zentren reagieren auf das West-Nil-Virus

BERN. Immer näher rückt das West- Nil-Virus an die Schweiz heran. Das hat jetzt Folgen für die hiesigen Blutspende­r.

- FEE RIEBELING

Entdeckt wurde das Virus 1937 in Uganda. Doch inzwischen wurde es auch in Europa mehrfach nachgewies­en, unter anderem in Norditalie­n. Weil sich auch in Deutschlan­d die Meldungen häufen, hat Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedi­zin eine neue Diskussion über Sicherheit von Blutkonser­ven angeregt: «Blutspende­dienste müssen sich damit in Zukunft stärker auseinande­rsetzen.»

Hierzuland­e ist dies bereits passiert, wie Anita Tschaggela­r von der Blutspende SRK Schweiz sagt. Zwar lautet die offizielle Weisung nach wie vor, dass Personen, die sich in einem betroffene­n Land aufgehalte­n haben, für einen Monat vom Blutspende­n ausgenomme­n sind. «Aber einige regio- nale Blutspende­dienste haben bereits entschiede­n, diese Spender nicht mehr zurückzuwe­isen, sondern auf das Virus zu testen.» So geschehen bei der Blutspende SRK Zürich in den Sommerferi­en. Die Interregio­nale Blutspende SRK AG, die für Bern, die Waadt und das Wallis zuständig ist, hat damit Anfang dieser Woche begonnen.

Im Tessin geht man noch einen Schritt weiter, wie Stefano Fontana, medizinisc­her Leiter des Dienstes, sagt. «Weil das Risikogebi­et an die Schweizer Grenze herangekom­men ist, haben wir beschlosse­n, nicht nur Reiserückk­ehrer, sondern alle Spender zu testen.»

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Wie die Blutspende­dienste verfahren, variiert von Kanton zu Kanton.

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