Blutspendezentren reagieren auf das West-Nil-Virus
BERN. Immer näher rückt das West- Nil-Virus an die Schweiz heran. Das hat jetzt Folgen für die hiesigen Blutspender.
Entdeckt wurde das Virus 1937 in Uganda. Doch inzwischen wurde es auch in Europa mehrfach nachgewiesen, unter anderem in Norditalien. Weil sich auch in Deutschland die Meldungen häufen, hat Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin eine neue Diskussion über Sicherheit von Blutkonserven angeregt: «Blutspendedienste müssen sich damit in Zukunft stärker auseinandersetzen.»
Hierzulande ist dies bereits passiert, wie Anita Tschaggelar von der Blutspende SRK Schweiz sagt. Zwar lautet die offizielle Weisung nach wie vor, dass Personen, die sich in einem betroffenen Land aufgehalten haben, für einen Monat vom Blutspenden ausgenommen sind. «Aber einige regio- nale Blutspendedienste haben bereits entschieden, diese Spender nicht mehr zurückzuweisen, sondern auf das Virus zu testen.» So geschehen bei der Blutspende SRK Zürich in den Sommerferien. Die Interregionale Blutspende SRK AG, die für Bern, die Waadt und das Wallis zuständig ist, hat damit Anfang dieser Woche begonnen.
Im Tessin geht man noch einen Schritt weiter, wie Stefano Fontana, medizinischer Leiter des Dienstes, sagt. «Weil das Risikogebiet an die Schweizer Grenze herangekommen ist, haben wir beschlossen, nicht nur Reiserückkehrer, sondern alle Spender zu testen.»