Rettet ein Pilz die Bienen?
PULLMAN. Zwei Virenarten sind für das Bienensterben mitverantwortlich. Nun wurde ein Gegenmittel gefunden.
Den Bienen geht es schlecht. Völker auf der ganzen Welt sind geschwächt und sterben in einem teilweise dramatischen Ausmass ab. Neben dem Unkrautkiller Glyphosat, der die Tiere laut neuesten Erkenntnissen indirekt schädigt, tragen auch Infektionen zur Dezimierung der Tiere bei. Besonders das Flügeldeformations und das LakeSinaiVirus setzen den Beständen zu. Beide werden von der Varroamilbe übertragen, die selbst auch die Bienen schädigt.
Bisher versuchte man, dem Bienensterben durch Bekämpfung der Milben etwas entgegenzusetzen. Doch künftig könnten auch die Virusinfektionen selbst eingedämmt werden, wie Forscher um Steven Sheppard von der Washington State Univer sity in den «Scientific Reports» schreiben.
Sie haben herausgefunden, dass die Extrakte von Pilzen aus der Gattung der Zunderschwämme (Fomes) und der Lackporlinge (Ganoderma) die Bienen vor den Viren schützen. Offen ist allerdings noch, «ob das Extrakt das Immunsystem der Bienen stärkt oder die Viren bekämpft», so die Forscher. Das müssten weitere Untersuchungen zeigen.
Bis das Mittel von Imkern eingesetzt werden kann, wird es jedoch noch einige Zeit dauern. Es gebe schlichtweg noch zu wenig Pilzmaterial, so die Wissenschaftler. Zunderschwämme und Lackporlinge seien nicht so einfach zu züchten, aber man sei bereits daran, die Produktion zu erhöhen.