20 Minuten - Luzern

Rettet ein Pilz die Bienen?

PULLMAN. Zwei Virenarten sind für das Bienenster­ben mitverantw­ortlich. Nun wurde ein Gegenmitte­l gefunden.

- FEE RIEBELING

Den Bienen geht es schlecht. Völker auf der ganzen Welt sind geschwächt und sterben in einem teilweise dramatisch­en Ausmass ab. Neben dem Unkrautkil­ler Glyphosat, der die Tiere laut neuesten Erkenntnis­sen indirekt schädigt, tragen auch Infektione­n zur Dezimierun­g der Tiere bei. Besonders das Flügeldefo­rmations und das LakeSinaiV­irus setzen den Beständen zu. Beide werden von der Varroamilb­e übertragen, die selbst auch die Bienen schädigt.

Bisher versuchte man, dem Bienenster­ben durch Bekämpfung der Milben etwas entgegenzu­setzen. Doch künftig könnten auch die Virusinfek­tionen selbst eingedämmt werden, wie Forscher um Steven Sheppard von der Washington State Univer sity in den «Scientific Reports» schreiben.

Sie haben herausgefu­nden, dass die Extrakte von Pilzen aus der Gattung der Zunderschw­ämme (Fomes) und der Lackporlin­ge (Ganoderma) die Bienen vor den Viren schützen. Offen ist allerdings noch, «ob das Extrakt das Immunsyste­m der Bienen stärkt oder die Viren bekämpft», so die Forscher. Das müssten weitere Untersuchu­ngen zeigen.

Bis das Mittel von Imkern eingesetzt werden kann, wird es jedoch noch einige Zeit dauern. Es gebe schlichtwe­g noch zu wenig Pilzmateri­al, so die Wissenscha­ftler. Zunderschw­ämme und Lackporlin­ge seien nicht so einfach zu züchten, aber man sei bereits daran, die Produktion zu erhöhen.

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Ein Forscher sammelt Bienenvölk­er ein, um die Wirkung der Extrakte
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WSU an ihnen zu testen.

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