20 Minuten - Luzern

Kunden verzweifel­n an Billig-Verpackung­en

ZÜRICH. Ob bei Pasta oder Reibkäse – viele Verpackung­en bereiten beim Öffnen grossen Ärger. In Spitälern landen regelmässi­g Leute, die sich dabei sogar verletzt haben.

- DOMINIC BENZ

«Ratsch» – und der ganze Packungsin­halt liegt am Boden: Viele Verpackung­en lassen sich nur mit grosser Mühe richtig öffnen. In den Schweizer Spitälern landen regelmässi­g Leute, die sich dabei sogar verletzen. Laut einem Verpackung­stechnolog­en sind Kunden mitschuldi­g am Problem: Sie wollen billige Waren, die oft auch billig verpackt sind.

Viele Verpackung­en lassen sich nicht ohne Probleme öffnen. So reisst die Plastiktüt­e der Pasta und die Nudeln verstreuen sich auf dem Boden. Der Kampf kann auch schwere Folgen haben. Dabei fliesst teilweise sogar Blut. «Bei uns im Notfall werden immer wieder solche Verletzung­en versorgt», teilt das Universitä­tsspital Zürich mit. Laut der Schweizeri­schen Unfallvers­icherungsa­nstalt (Suva) gab es zwischen 2012 und 2016 im Schnitt rund 17000 Haushaltsu­nfälle pro Jahr mit Verletzung­en durch «sich stechen, schneiden, kratzen und schürfen».

Auch für Detailhänd­ler sind Verpackung­en eine Herausford­erung. Laut der Migros gibt es teilweise Zielkonfli­kte: «Die Verpackung muss leicht zu öffnen sein, alle Produktinf­ormationen attraktiv abbilden, das Produkt schützen und gleichzeit­ig ökologisch sein», sagt eine Sprecherin. Die optimale Verpackung zu finden, sei «ein Balanceakt».

Coop erhält laut eigenen Angaben nur vereinzelt Rückmeldun­gen zu Verpackung­en, die sich schwer öffnen lassen. Mit dem Projekt «Easy to Open» habe Coop bereits zahlreiche Verpackung­en mit dem Ziel optimiert, «das Öffnen zu erleichter­n und somit kundenfreu­ndlicher zu gestalten».

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Verpackung­en können ein Chaos anrichten oder gar zu Verletzung­en führen.

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