Kunden verzweifeln an Billig-Verpackungen
ZÜRICH. Ob bei Pasta oder Reibkäse – viele Verpackungen bereiten beim Öffnen grossen Ärger. In Spitälern landen regelmässig Leute, die sich dabei sogar verletzt haben.
«Ratsch» – und der ganze Packungsinhalt liegt am Boden: Viele Verpackungen lassen sich nur mit grosser Mühe richtig öffnen. In den Schweizer Spitälern landen regelmässig Leute, die sich dabei sogar verletzen. Laut einem Verpackungstechnologen sind Kunden mitschuldig am Problem: Sie wollen billige Waren, die oft auch billig verpackt sind.
Viele Verpackungen lassen sich nicht ohne Probleme öffnen. So reisst die Plastiktüte der Pasta und die Nudeln verstreuen sich auf dem Boden. Der Kampf kann auch schwere Folgen haben. Dabei fliesst teilweise sogar Blut. «Bei uns im Notfall werden immer wieder solche Verletzungen versorgt», teilt das Universitätsspital Zürich mit. Laut der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt (Suva) gab es zwischen 2012 und 2016 im Schnitt rund 17000 Haushaltsunfälle pro Jahr mit Verletzungen durch «sich stechen, schneiden, kratzen und schürfen».
Auch für Detailhändler sind Verpackungen eine Herausforderung. Laut der Migros gibt es teilweise Zielkonflikte: «Die Verpackung muss leicht zu öffnen sein, alle Produktinformationen attraktiv abbilden, das Produkt schützen und gleichzeitig ökologisch sein», sagt eine Sprecherin. Die optimale Verpackung zu finden, sei «ein Balanceakt».
Coop erhält laut eigenen Angaben nur vereinzelt Rückmeldungen zu Verpackungen, die sich schwer öffnen lassen. Mit dem Projekt «Easy to Open» habe Coop bereits zahlreiche Verpackungen mit dem Ziel optimiert, «das Öffnen zu erleichtern und somit kundenfreundlicher zu gestalten».