20 Minuten - Luzern

«Ein trauriger Tag für Mallorca»

PALMA DE MALLORCA. Unwetter haben auf Mallorca mehrere Todesopfer gefordert. Auch Schweizer sind auf der Insel. So erleben sie die Situation.

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Das Inselparad­ies steht unter Wasser: Heftige Niederschl­äge haben im Osten von Mallorca schwere Verwüstung­en angerichte­t. Mindestens zehn Personen kamen ums Leben, darunter zwei Touristen. Hunderte Personen mussten aus ihren Häusern fliehen. Die Behörden sprechen von einem «Desas ter». Tennisstar Rafael Nadal, der aus der Region stammt, packte beim Aufräumen mit an und sprach von einem «traurigen Tag für Mallorca».

Es herrsche Ausnahmezu­stand auf der beliebten Ferieninse­l, beschreibt Leserin B. Lendl aus Solothurn die Situation auf Mallorca am Tag nach dem Unwetter. Sie macht mit ihrer Familie wie jedes Jahr Ferien auf einer Finca nahe Artà. «Es hat die ganze Zeit über viel geregnet und gestern kamen dann die Fluten.» Jetzt reisse der Himmel zwar wieder auf, die Umgebung aber sei ein einziges Schlammfel­d.

Zudem gebe es rund um die betroffene­n Gemeinden massive Staus, weil sich in den Strassen Autowracks türmten. Lendl sagt: «Es riecht stark nach Erde, teilweise nach Benzin, weil es auch eine Tankstelle mitgerisse­n hat.»

Carmen von Rotz aus Kerns NW sagt, überall seien Bagger, LKW und Traktoren für Aufräumarb­eiten im Einsatz. Die Strände seien menschenle­er, und am Himmel kreisten Helikopter, die nach den Vemissten suchten. Überall sei Schlamm, und Teile der Kanalisati­on seien in Mitleidens­chaft gezogen worden: «Es stinkt zum Teil sehr.»

Gemäss der Lokalzeitu­ng «Inselradio Mallorca» sind über 400 Einsatzkrä­fte in der Gemeinde Sant Llorenç im Osten der Insel vor Ort. Darunter Soldaten vom spanischen Festland, die das Verteidigu­ngsministe­rium zur Unterstütz­ung auf die Insel gebracht hat.

Auf Mallorca hatte es seit Montag ausserorde­ntlich heftig geregnet, innerhalb von zwei Stunden waren mehr als 150 Liter pro Quadratmet­er gefallen. Sturzbäche traten über die Ufer, Wassermass­en rissen zahlreiche Autos mit. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, wie der Lokalsende­r IB3 berichtet. Es gibt mehrere Verletzte. Noch immer werden Menschen vermisst. 120 Personen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden, so das «Majorca Daily Bulletin».

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Bei den Unwettern auf Mallorca (im Bild Sant Llorenç des Cardassar) wurden Autos weggespült, mindestens zehn Personen starben.
 ??  ?? Schlamm und zerstörte Autos: Polizisten im
Schlamm und zerstörte Autos: Polizisten im
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Familie Lendl.

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