Das sagt ein Banker über sein Meth-Labor
ZUG. In Oberägeri hatte die Zuger Polizei ein selbst gebasteltes Drogenlabor in einer Wohnung entdeckt. Nun äussert sich der Besitzer.
Die Polizei stiess Anfang Mai auf ein selbst gebautes Chemielabor im Stil der Hitserie «Breaking Bad». Wohnungseigentümer Carl Velve wurde festgenommen. Der 41-jährige Investmentbanker beteuert seine Unschuld: «Es ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden – und auch die Staatsanwaltschaft scheint fieberhaft in diese Richtung zu ermitteln –, dass ich eine Art Walter White sei, ein Krimineller, aber das stimmt überhaupt nicht», sagte er zur «Zuger Zeitung». Die Liebe zur Wissenschaft sei der Grund für das selbst gemachte Labor. «Ich konzentrierte mich in den letzten Jahren auf Phenylethylamine, eine Stoffgruppe, die in der Natur weitverbreitet ist, auch Adrenalin gehört dazu», sagt er. Auch Crystal Meth sei Teil dieser Gruppe. Das Ziel des Norwegers: herauszufinden, welche Reaktionen mit diesen Stoffen möglich seien und welche Modifikationen es davon gebe. Die dazu nötigen Stoffe habe er legal bei Fachhändlern gekauft. Neben anderen Stoffen hat er auch Crystal Meth hergestellt und getestet. «Ich habe weder gedealt noch hatte ich kriminelle Absichten.»
Sein Gesuch auf Haftentlassung bis zur Verhandlung wurde abgelehnt. Nun hofft er auf die Justiz: «Ich hoffe, dass das Gericht die Faktenlage richtig und unvoreingenommen beurteilt.» Er würde aber die Konsequenzen tragen, sollte er einen Fehler gemacht haben.