Vor der Schiesserei gab es Polizeikontrollen im Club
OBERENTFELDEN. Drei junge Türken wurden bei einer Schiesserei teilweise schwer verletzt. Die Hintergründe sind unklar.
Blutspritzer waren gestern Morgen auf den beigen Vorhängen und vor dem Eingang des privaten Clublokals zu sehen. Die Kantonspolizei Aargau hat die Türen versiegelt. Denn an der Schönenwerderstrasse in Oberentfelden waren gegen Mitternacht Schüsse gefallen. Drei Türken im Alter von 23, 26 und 36 Jahren wurden teils schwer verletzt. Sie mussten notoperiert werden. Mittlerweile sind sie nicht mehr in Lebensgefahr. Laut Kapo-Sprecher Daniel Saridis konnten die Ermittler noch nicht mit ihnen sprechen. Die Hintergründe der Schiesserei sind noch unklar. Die Polizei hatte den Club bisher nicht speziell auf dem Radar, wie Saridis sagt: «Es wurden vereinzelte Kontrollen durchgeführt, dabei gings nicht um Gewaltdelikte.»
«Kulturverein Shahmaran» steht auf dem Schaufenster des Lokals. Laut Internet-Eintrag geht es dem Verein um die Auf- rechterhaltung von Traditionen der kurdischen Kultur. Die eingetragenen Personen seien aber nicht mehr in den Club involviert, so Saridis. Die Polizei ermittle nun, wer die Lokalität betreibe. Auch für 20 Minuten war niemand erreichbar. Anwohner berichten, dass in letzter Zeit aus dem Lokal immer wieder Lärm zu hören war. Doch niemand weiss, wer darin eingemietet ist. Nachbar Rudolf Peter hat das Lokal einmal besucht: «Sie haben mir aber gesagt, sie könnten mir nichts ausschenken.» Die Nachricht von der Schiesserei schockiert ihn. «Ich habe es in der Nacht ein paarmal knallen gehört, im Abstand von etwa 30 Sekunden.»