«Ein Kind ist kein Fehler»: Beat Villiger bleibt im Amt
ZUG. Nach seiner Affäre musste Beat Villiger darüber nachdenken, ob er die Wahl in die Zuger Regierung annimmt. Er erklärt, warum er das will.
Herr Villiger, geniessen Sie im Volk und in der Politik noch den nötigen Respekt, um Sicherheitsdirektor zu sein?
Das müssen Aussenstehende beurteilen. Ich glaube aber, es gibt genügend Beispiele, wo Politiker Fehler gemacht haben und erfolgreich im Amt weiterarbeiten konnten. Wären Sie auch gewählt worden, wenn das Volk früher als erst am Wahlsonntag von diesen Vorkommnissen erfahren hätte?
Das ist eine hypothetische Frage. Ich hatte nach dem Medienrummel ganz viele Rück meldungen, die mir sagten, jetzt erst recht, Villiger, aber es hat mich unter Umständen auch ein paar Stimmen gekos tet. Ich kann es nicht sagen. Ich habe Hunderte Zuschriften bekommen, die mich unterstützen. Es hat aber auch ein paar andere gegeben, die eher sagten, ich solle zurücktreten. Letztlich hat mich die Unterstützung darin bestärkt, weiterzumachen.
Ihre CVP hält die Rechte der Familie hoch. Wirken Sie überhaupt noch glaubhaft, nachdem Sie nun ein aussereheliches Kind haben?
Ein Kind zu haben, sehe ich nicht als Fehler. Einen Fehler sehe ich darin, dass man in einer Ehe untreu ist. Dazu stehe ich. Aber in so einer Szene sehe ich eben auch, dass man zu etwas steht, was sogenannt als Fehler passiert ist. Ich stehe zu diesem Kind.
Gibt es finanzielle Motive, dass Sie weiterhin Regierungsrat bleiben?
Nein. So wie ich mich kenne, hätte ich sicher eine Anschlusslösung gefunden. Mir ging es darum, den Bettel nicht auf Ende des Jahres hinzuschmeissen, dann wäre die Diskussion nach einer Abgangsentschädigung losgegangen.
Auf wie viel Geld hätten Sie verzichten müssen, wären Sie nicht Regierungsrat geblieben? Das habe ich gar nicht ausgerechnet.