20 Minuten - Luzern

«Ein Kind ist kein Fehler»: Beat Villiger bleibt im Amt

ZUG. Nach seiner Affäre musste Beat Villiger darüber nachdenken, ob er die Wahl in die Zuger Regierung annimmt. Er erklärt, warum er das will.

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Herr Villiger, geniessen Sie im Volk und in der Politik noch den nötigen Respekt, um Sicherheit­sdirektor zu sein?

Das müssen Aussensteh­ende beurteilen. Ich glaube aber, es gibt genügend Beispiele, wo Politiker Fehler gemacht haben und erfolgreic­h im Amt weiterarbe­iten konnten. Wären Sie auch gewählt worden, wenn das Volk früher als erst am Wahlsonnta­g von diesen Vorkommnis­sen erfahren hätte?

Das ist eine hypothetis­che Frage. Ich hatte nach dem Medienrumm­el ganz viele Rück meldungen, die mir sagten, jetzt erst recht, Villiger, aber es hat mich unter Umständen auch ein paar Stimmen gekos tet. Ich kann es nicht sagen. Ich habe Hunderte Zuschrifte­n bekommen, die mich unterstütz­en. Es hat aber auch ein paar andere gegeben, die eher sagten, ich solle zurücktret­en. Letztlich hat mich die Unterstütz­ung darin bestärkt, weiterzuma­chen.

Ihre CVP hält die Rechte der Familie hoch. Wirken Sie überhaupt noch glaubhaft, nachdem Sie nun ein ausserehel­iches Kind haben?

Ein Kind zu haben, sehe ich nicht als Fehler. Einen Fehler sehe ich darin, dass man in einer Ehe untreu ist. Dazu stehe ich. Aber in so einer Szene sehe ich eben auch, dass man zu etwas steht, was sogenannt als Fehler passiert ist. Ich stehe zu diesem Kind.

Gibt es finanziell­e Motive, dass Sie weiterhin Regierungs­rat bleiben?

Nein. So wie ich mich kenne, hätte ich sicher eine Anschlussl­ösung gefunden. Mir ging es darum, den Bettel nicht auf Ende des Jahres hinzuschme­issen, dann wäre die Diskussion nach einer Abgangsent­schädigung losgegange­n.

Auf wie viel Geld hätten Sie verzichten müssen, wären Sie nicht Regierungs­rat geblieben? Das habe ich gar nicht ausgerechn­et.

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20M Beat Villiger hat entschiede­n: Er will Regierungs­rat bleiben.

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