20 Minuten - Luzern

«Dieses Geld habe ich mir hart erarbeitet»

ZÜRICH. Er ist mit seiner Firma Digitec reich geworden: FDP-Nationalra­t Marcel Dobler erklärt, warum er sein Millionens­alär verdient hat.

- NIKOLAI THELITZ

Herr Dobler, 15 Jahre lang haben Sie Digitec aufgebaut, dann haben Sie und Ihre zwei Mitgründer einen Teil für 42 Millionen Franken verkauft. Der Rest der Aktien brachte Ihnen nochmals Millionen. Aufs Jahr gerechnet ist das ein Millionens­alär. Warum verdienen Sie das? Es war kein Salär, sondern ich habe meine Aktien verkauft. Das ist ein grosser Unterschie­d. Ich war während 15 Jahren Inhaber und Geschäftsf­ührer der Firma und baute sie von 0 auf 500 Mitarbeite­r auf. Das ganze unternehme­rische Risiko trugen wir Inhaber. Sechs Jahre lang arbeitete ich extrem hart, sechs Tage pro Woche war ich oft der Erste im Büro und am Abend der Letzte, der ging. Ich habe mir dieses Geld also hart erarbeitet. Natürlich hatten wir aber auch viel Glück und waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Was machen Sie mit so viel Geld?

Ich drehe immer noch jeden Rappen zweimal um, das habe ich als Unternehme­r verinnerli­cht. Für mich bedeutet Geld aber auch eine Verantwort­ung gegenüber der Familie und der Gesellscha­ft. Ich habe mich zum Beispiel am Traditions­haus Franz Carl Weber beteiligt, dessen Mutterkonz­ern pleiteging. Die rund 250 Arbeitsplä­tze wurden gerettet.

Die Juso wollen die Kapitalgew­inne mit der 99-Prozent-Initiative stärker besteuern. Eine gute Idee?

Wer sein eigenes Geld investiert, ein hohes Risiko eingeht und sich stark engagiert, muss auch belohnt werden. Ich habe immer gern Steuern gezahlt, denn sie sorgen dafür, dass unser Land funktionie­rt. Das heutige System zu verschärfe­n, halte ich aber für grundverke­hrt, das hätte negative Auswirkung­en auf Investitio­nen und zukünftige Arbeitsplä­tze.

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DIGITEC Digitec-Mitgründer Marcel Dobler (38).

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