«Dieses Geld habe ich mir hart erarbeitet»
ZÜRICH. Er ist mit seiner Firma Digitec reich geworden: FDP-Nationalrat Marcel Dobler erklärt, warum er sein Millionensalär verdient hat.
Herr Dobler, 15 Jahre lang haben Sie Digitec aufgebaut, dann haben Sie und Ihre zwei Mitgründer einen Teil für 42 Millionen Franken verkauft. Der Rest der Aktien brachte Ihnen nochmals Millionen. Aufs Jahr gerechnet ist das ein Millionensalär. Warum verdienen Sie das? Es war kein Salär, sondern ich habe meine Aktien verkauft. Das ist ein grosser Unterschied. Ich war während 15 Jahren Inhaber und Geschäftsführer der Firma und baute sie von 0 auf 500 Mitarbeiter auf. Das ganze unternehmerische Risiko trugen wir Inhaber. Sechs Jahre lang arbeitete ich extrem hart, sechs Tage pro Woche war ich oft der Erste im Büro und am Abend der Letzte, der ging. Ich habe mir dieses Geld also hart erarbeitet. Natürlich hatten wir aber auch viel Glück und waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Was machen Sie mit so viel Geld?
Ich drehe immer noch jeden Rappen zweimal um, das habe ich als Unternehmer verinnerlicht. Für mich bedeutet Geld aber auch eine Verantwortung gegenüber der Familie und der Gesellschaft. Ich habe mich zum Beispiel am Traditionshaus Franz Carl Weber beteiligt, dessen Mutterkonzern pleiteging. Die rund 250 Arbeitsplätze wurden gerettet.
Die Juso wollen die Kapitalgewinne mit der 99-Prozent-Initiative stärker besteuern. Eine gute Idee?
Wer sein eigenes Geld investiert, ein hohes Risiko eingeht und sich stark engagiert, muss auch belohnt werden. Ich habe immer gern Steuern gezahlt, denn sie sorgen dafür, dass unser Land funktioniert. Das heutige System zu verschärfen, halte ich aber für grundverkehrt, das hätte negative Auswirkungen auf Investitionen und zukünftige Arbeitsplätze.