Luzerner Forscher bereiten den Weg für Mond-Kartoffeln
LUZERN. Was sollen Bewohner von Mondkolonien dereinst essen? Forscher der Uni Zürich und der HSLU tüfteln an Wegen, um auf dem Mond Kartoffeln anzubauen.
Der Mond ist ein trister Himmelskörper: Eine dicke Schicht aus Mondstaub – im Fachjargon Mondregolith – bedeckt den Erdtrabanten. Nährstoffe gibt es im Boden nur wenige – und auch die massiv geringere Schwerkraft beeinträchtigt das Pflanzenwachstum.
Doch Agrikultur könnte dennoch möglich werden. «Um Kulturpflanzen wie Tomaten und Kartoffeln trotz der schwierigen Bedingungen im Weltall zum Wachsen zu bringen, müssen wir die MykorrhizaBildung fördern», fassen Forschungsleiter Lorenzo Borghi von der Uni Zürich und Marcel Egli von der HSLU zusammen. Als Mykorrhiza bezeichnet man das Geflecht zwischen Pflanzenwurzeln und Pilzen. Die beiden Organismen leben in einer symbiotischen Beziehung. Borghi: «In dieser Lebensgemeinschaft versorgen Pilzfäden die Pflanzenwurzeln mit zusätzlichem Wasser, Stickstoff, Phosphaten sowie Spurenelementen aus dem Boden. Umgekehrt erhalten sie Zugang zu Zucker und Fetten, die von der Pflanze gebildet werden.» Um das Problem mit der fehlenden Gravitation zu lösen, hat die Forschungsgruppe Petunien und Mykorrhiza-Pilze unter simulierter Schwerelosigkeit angebaut. Als «Trick» behandelten die Forscher Pflanzen mit einem künstlichen Hormon, das das MykorrhizaWachstum fördert. So könnte eine Rösti vom Mond dereinst Realität werden.