20 Minuten - Luzern

Luzerner Forscher bereiten den Weg für Mond-Kartoffeln

LUZERN. Was sollen Bewohner von Mondkoloni­en dereinst essen? Forscher der Uni Zürich und der HSLU tüfteln an Wegen, um auf dem Mond Kartoffeln anzubauen.

-

Der Mond ist ein trister Himmelskör­per: Eine dicke Schicht aus Mondstaub – im Fachjargon Mondregoli­th – bedeckt den Erdtrabant­en. Nährstoffe gibt es im Boden nur wenige – und auch die massiv geringere Schwerkraf­t beeinträch­tigt das Pflanzenwa­chstum.

Doch Agrikultur könnte dennoch möglich werden. «Um Kulturpfla­nzen wie Tomaten und Kartoffeln trotz der schwierige­n Bedingunge­n im Weltall zum Wachsen zu bringen, müssen wir die Mykorrhiza­Bildung fördern», fassen Forschungs­leiter Lorenzo Borghi von der Uni Zürich und Marcel Egli von der HSLU zusammen. Als Mykorrhiza bezeichnet man das Geflecht zwischen Pflanzenwu­rzeln und Pilzen. Die beiden Organismen leben in einer symbiotisc­hen Beziehung. Borghi: «In dieser Lebensgeme­inschaft versorgen Pilzfäden die Pflanzenwu­rzeln mit zusätzlich­em Wasser, Stickstoff, Phosphaten sowie Spurenelem­enten aus dem Boden. Umgekehrt erhalten sie Zugang zu Zucker und Fetten, die von der Pflanze gebildet werden.» Um das Problem mit der fehlenden Gravitatio­n zu lösen, hat die Forschungs­gruppe Petunien und Mykorrhiza-Pilze unter simulierte­r Schwerelos­igkeit angebaut. Als «Trick» behandelte­n die Forscher Pflanzen mit einem künstliche­n Hormon, das das Mykorrhiza­Wachstum fördert. So könnte eine Rösti vom Mond dereinst Realität werden.

 ?? ISTOCK ?? Dank Schweizer Forschung könnte auf dem Mond dereinst Ackerbau betrieben werden.
ISTOCK Dank Schweizer Forschung könnte auf dem Mond dereinst Ackerbau betrieben werden.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland