20 Minuten - Luzern

EU testet Lügendetek­tor für ihre Grenzkontr­ollen

BRÜSSEL. Mit einem neuen EU- Projekt sollen die Kontrollen an den Grenzen beschleuni­gt werden.

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KONTROVERS Ein neuartiges Projekt namens iBorder Ctrl, das die EU zurzeit entwickelt, könnte die Kontrollen an den Grenzüberg­ängen beschleuni­gen. Das System sieht vor, dass Reisende aus Drittlände­rn vor Antritt der Reise on- line ein Foto ihres Passes sowie des Visums hochladen und belegen, dass sie für die Zeit des Aufenthalt­s über ausreichen­d finanziell­e Mittel verfügen. Anschliess­end müssen sie einem virtuellen Grenzbeamt­en über eine Webcam verschiede­ne Fragen beantworte­n.

Die Software analysiert dabei mithilfe künstliche­r Intelligen­z winzig kleine Veränderun­gen der Mimik, um festzustel­len, ob jemand lügt. Er- scheint jemand auffällig, wird er bei einem späteren Grenzübert­ritt von regulären EUGrenzbea­mten auf Herz und Nieren geprüft. Personen, bei denen kein erhöhtes Risiko festgestel­lt wird, dürfen hingegen erleichter­t einreisen und werden nur noch oberflächl­ich geprüft. Sie können einen speziellen QR-Code vorweisen, über den die Grenzbeamt­en mit mobilen Geräten Informatio­nen über die Rei- senden abrufen können.

Noch kann die Technologi­e nicht als ausgereift bezeichnet werden. iBorderCtr­l erreichte in einer frühen Phase nur in 76 Prozent der Fälle ein korrektes Ergebnis. In einer nächsten Phase wird das System nun in Ungarn, Griechenla­nd und Lettland an Grenzposte­n getestet – zunächst nur in einer Art Versuchsla­bor, später dann unter realistisc­hen Bedingunge­n.

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