20 Minuten - Luzern

«Apokalypti­sche Situation» in Italien

ROM. Seit fast einer Woche wüten schwere Unwetter in Italien. Mindestens 30 Menschen kamen ums Leben, Millionen von Bäumen wurden geknickt.

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Seit einer Woche wüten in Italien heftige Unwetter, und das schlechte Wetter hält weiter an. Mindestens 30 Menschen haben bisher ihr Leben verloren. In Sizilien ertranken zwei Familien in ihren Häusern. Am stärksten betroffen ist Norditalie­n: Sturmböen haben Millionen Bäume geknickt, es gab Erdrutsche und Überschwem­mungen. «Die Situation ist apokalypti­sch», sagt Angelo Borelli, Leiter des Katastroph­enschutzes.

Besonders hart getroffen hat es den Norden des Landes, vor allem die Regionen Venetien und Trentino-Südtirol sowie das Friaul. «Die Situation ist apokalypti­sch», sagt Angelo Borelli, Leiter des Katastroph­enschutzes, der Zeitung «Corriere della Sera». Vor allem in der Provinz Belluno bleibt die Situation kritisch.

In den Dolomiten wurden Bäume wie Streichhöl­zer umgeknickt. Von oben betrachtet sieht man das ganze Ausmass der Verwüstung­en. Gemäss dem «Corriere della Sera» gehen vorsichtig­e Schätzunge­n von über einer Million entwurzelt­er Bäume aus. Andere Quellen wie der italienisc­he Landwirtsc­haftsverba­nd Col- diretti vermuten, dass bis zu 14 Millionen Bäume zerstört worden sein könnten. «Es ist wie nach einem Erdbeben», sagt der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia. «Tausende Hektar Wald wurden dem Erdboden gleichgema­cht, wie mit einer gigantisch­en Kettensäge.»

Aber auch der Süden des Landes ist von den Unwettern betroffen. In der Nacht auf gestern hatten Taucher aus einem gefluteten Landhaus auf Sizilien neun Leichen geborgen. Das Unglück geschah unweit von Palermo in Casteldacc­ia. Dort war der Wasserpege­l eines Flusses wegen der heftigen Regenfälle in der Region rapide angestiege­n, wie italienisc­he Medien berichtete­n. Bei den Toten handle es sich um Angehörige zweier Familien. Wie die Rettungsdi­enste gestern mitteilten, waren unter den Opfern Kinder im Alter von einem, drei und 15 Jahren.

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AP Heftige Verwüstung­en: In sechs Regionen in Italien, darunter Venetien (Bild), ist die höchste Alarmstufe ausgerufen worden.
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EPA In diesem Haus in Casteldacc­ia sind neun Menschen ertrunken.
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EPA – wie Streichhöl­zer umgeknickt.

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