«Apokalyptische Situation» in Italien
ROM. Seit fast einer Woche wüten schwere Unwetter in Italien. Mindestens 30 Menschen kamen ums Leben, Millionen von Bäumen wurden geknickt.
Seit einer Woche wüten in Italien heftige Unwetter, und das schlechte Wetter hält weiter an. Mindestens 30 Menschen haben bisher ihr Leben verloren. In Sizilien ertranken zwei Familien in ihren Häusern. Am stärksten betroffen ist Norditalien: Sturmböen haben Millionen Bäume geknickt, es gab Erdrutsche und Überschwemmungen. «Die Situation ist apokalyptisch», sagt Angelo Borelli, Leiter des Katastrophenschutzes.
Besonders hart getroffen hat es den Norden des Landes, vor allem die Regionen Venetien und Trentino-Südtirol sowie das Friaul. «Die Situation ist apokalyptisch», sagt Angelo Borelli, Leiter des Katastrophenschutzes, der Zeitung «Corriere della Sera». Vor allem in der Provinz Belluno bleibt die Situation kritisch.
In den Dolomiten wurden Bäume wie Streichhölzer umgeknickt. Von oben betrachtet sieht man das ganze Ausmass der Verwüstungen. Gemäss dem «Corriere della Sera» gehen vorsichtige Schätzungen von über einer Million entwurzelter Bäume aus. Andere Quellen wie der italienische Landwirtschaftsverband Col- diretti vermuten, dass bis zu 14 Millionen Bäume zerstört worden sein könnten. «Es ist wie nach einem Erdbeben», sagt der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia. «Tausende Hektar Wald wurden dem Erdboden gleichgemacht, wie mit einer gigantischen Kettensäge.»
Aber auch der Süden des Landes ist von den Unwettern betroffen. In der Nacht auf gestern hatten Taucher aus einem gefluteten Landhaus auf Sizilien neun Leichen geborgen. Das Unglück geschah unweit von Palermo in Casteldaccia. Dort war der Wasserpegel eines Flusses wegen der heftigen Regenfälle in der Region rapide angestiegen, wie italienische Medien berichteten. Bei den Toten handle es sich um Angehörige zweier Familien. Wie die Rettungsdienste gestern mitteilten, waren unter den Opfern Kinder im Alter von einem, drei und 15 Jahren.