Weltkriegsgipfel: Macron warnt vor Nationalismus
PARIS. Frankreich empfing beim Weltkriegsgedenken namhafte Gäste. Bei Trumps Ankunft kam es zu einem Zwischenfall.
Mit einer Feier der Superlative erinnerte Frankreich an das Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Bei der zentralen Gedenkfeier gestern am Pariser Triumphbogen warnte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor den Gefahren des Nationalismus. «Lasst uns unsere Hoffnungen zusammenführen, statt unsere Ängste gegeneinander auszuspielen», sagte er. Auf der Tribüne sassen bei regnerischem Wetter Vertreter aus rund 70 Staa- ten sowie internationalen Organisationen.
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte zur Eröffnung des anschliessenden Friedensforums, sie habe Sorge, dass sich «wieder nationales Scheuklappendenken» ausbreite. Dabei habe der Krieg (1914–1918) gezeigt, wohin Isolationismus führen könne. Es würden zunehmend Eigeninteressen verfolgt, die zu gewaltsamen Ausbrüchen führen könnten. Laut Beobachtern waren ihre Bemerkungen wohl auch auf Trump gemünzt, der aber an dem Friedensforum nicht teilnahm.
Rund 10 000 Polizisten sicherten die Feierlichkeiten an den Champs-Élysées ab. Kurz vor Beginn hatten Sicherheitskräfte drei Femen-Aktivistinnen festgenommen. Sie hatten die Absperrungen überwunden und kurzzeitig versucht, die Ankunft von Donald Trump zu stören. Auf ihren Brüsten trugen sie die Aufschriften «Heuchler-Parade» und «Gangsta-Party».