58 Prozent: Gegner der SBI legen weiter zu
BERN. Nur noch 40 Prozent sagen Ja zur SVPInitiative. Besonders in der Romandie kommt sie laut der Umfrage schlecht an.
Der SVP droht die nächste Niederlage an der Urne: Laut der Tamedia-Umfrage lehnen gut zwei Wochen vor der Abstimmung 58 Prozent die Selbstbestimmungsinitiative ab. Die Zustimmung ist damit seit Ende Oktober deutlich gesunken. Die «aggressive Kampagne» der Gegner scheine zu funktionieren, meint Politologe Daniel Kübler. Die SVP bleibt optimistisch.
In der Debatte um Bundesverfassung und Völkerrecht gewinnen die Gegner die Oberhand: Derzeit lehnen 58 Prozent die Selbstbestimmungsinitiative (SBI) der SVP ab, während nur noch 40 Prozent am 25. November ein Ja in die Urne legen wollen.
Die TamediaUmfrage zeigt einen klaren NeinTrend: Im Vergleich zur letzten Befragung von Ende Oktober legt das gegnerische Lager um 5 Prozentpunkte zu, während die Befürworter 4 Prozentpunkte einbüssen. Einzig die SVPWählerschaft befürwortet die Initiative mehrheitlich. Verstärkt hat sich die Ablehnung aber bei den Wählern der Mitte und des Freisinns. Das Volksbegehren der SVP hat es in der Westschweiz speziell schwer: 62 Prozent lehnen es derzeit ab. Der Anteil ist deutlich höher als in der Deutschschweiz (55 Prozent Nein) und im Tessin (40 Prozent Nein).
Laut Politologieprofessor Daniel Kübler ist es «ein gängiges Muster, dass die Zustim mung zu Volksinitiativen abnimmt, je näher der Abstimmungssonntag rückt». Die «aggressive Kampagne» der Gegner ziele darauf ab, die Initiative der SVP als extrem erscheinen zu lassen. Das scheine zu funktionieren. Auf der anderen
Seite deute die Umfrage darauf hin, dass es der SVP kaum gelinge, über ihre eigene Wählerschaft hinaus zu mobilisieren.
SVPNationalrat Andreas Glarner bleibt trotz der Umfrage optimistisch: «Wir kämpfen bis zum Schluss um jede Stimme.» Gebe es ein Nein, werde man schnell sehen, dass es ein Fehler gewesen sei. «Das würde uns bei den Wahlen helfen.» Die Gegner versuchten, die SVP unmöglich zu machen. «Hier hätten wir noch klarer antwort ten müssen.»