«Das Resultat nimmt 20 Minuten in die Pflicht»
Herr Thommen, 20 Minuten ist das Schweizer Medium mit der grössten Meinungsmacht. Erstaunt Sie das Resultat? Nein. Ich wusste, dass 20 Minuten ein grosses Publikum hat und mit sei- nem Inhalt auch zum Publikum durchdringt. Das inhaltliche Konzept von 20 Minuten stimmt. Das Medium berichtet zwar auch über leichte, streitbare Themen. Aber es erfüllt eben auch seine Informationsfunktion bei der politischen Berichterstattung. Es gibt andere Studien, die in Alarmismus verfallen und die sinkende Qualität beklagen. Sie verkennen aber eine weitere Stärke von 20 Minuten. Welche?
20 Minuten ist das mit Abstand grösste Medium in der Schweiz, das die unter 30-Jährigen erreicht und damit eine gesellschaftlich wichtige Informationsleistung erbringt. Das Medium leistet einen wichtigen Beitrag zum politischen und kulturellen Informationsstand bei den Jungen dieses Landes.
Eine grosse Meinungsmacht geht mit einer hohen Ver antwortung einher. Wo besteht Handlungsbedarf? Tatsächlich nimmt das Resultat 20 Minuten in die Pflicht. Das Medium muss weiterhin viel Kraft in den redaktionellen Bereich stecken, damit es auch in Zukunft gerade junge Nutzer kompetent informieren kann. Auch eine ausgewogene Berichterstattung ist zentral. Stefan Thommen ist Autor des Medienmonitors Schweiz und Mitglied der Geschäftsleitung von Publicom.