20 Minuten - Luzern

AfD-Spenden: Darum sind sie problemati­sch

BERLIN. Die AfD stufte Spenden aus der Schweiz als « unproblema­tisch» ein. Das war aber falsch.

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Die rechtspopu­listische Partei Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD) gerät wegen Parteispen­den über 150000 Franken aus der Schweiz immer mehr unter Druck. AfD-Spitzenfra­u Alice Weidel, für deren Wahlkampf das Geld bestimmt war, weist jede Verantwort­ung von sich. Der Landesscha­tzmeister der Partei habe die Spende als «unproblema­tisch» eingestuft, sagte Weidel zur «Bild».

Parteien sind laut dem deutschen Parteienge­setz berechtigt, Spenden anzunehmen – und zwar in unbegrenzt­er Höhe. Doch es gibt auch Bedingunge­n. Die wichtigste­n Fragen und Antworten zur Spendenaff­äre:

Wer hat gespendet?

Laut Kontoauszü­gen der AfD gehen die Spenden auf die Firma Pharma Whole Sale Internatio­nal AG aus Zürich zurück.

Warum sind diese Spenden problemati­sch? Weil Spenden aus Ländern ausserhalb der EU verboten sind, wenn sie die Höhe von 1000 Euro überschrei­ten.

Hat sich die AfD falsch verhalten?

Ja. Nicht nur, weil der hohe Spendenbet­rag aus der Schweiz kommt, sondern weil zudem die Summe von 50000 Euro überschrit­ten wurde. In diesem Fall müsste die Partei laut Parteienge­setz dem Präsidente­n des Deutschen Bundestags die Spende «unverzügli­ch» melden. Das trifft auch auf zerstückel­te Spendenbet­räge zu, wie in diesem Fall, wo es um mehrere Einzelspen­den über 9000 Franken geht. Wie Parteienre­chtler Martin Morlok gegenüber der «Tagesschau» vermutet, ist offenbar mit kriminelle­r Energie gehandelt worden, um die Meldepflic­ht zu umgehen.

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EPA AfD-Spitzenfra­u Alice Weidel.

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