20 Minuten - Luzern

Lehrer pimpt Schulzimme­r für 70 000 Fr und kündigt

SCHLIEREN. Ein Lehrer hat viel privates Geld in SchulEquip­ment gesteckt. Jetzt hat er gekündigt, weil er es wegräumen soll.

- THOMAS MATHIS

Für rund 70000 Franken hat Lehrer Stefan Achermann (54) privat Material für seine SekSchüler gekauft, unter anderem zusätzlich­e Computer und bequeme Bürosessel. Nun hat ihn die Schulpfleg­e von Schlieren ZH aufgeforde­rt, die Computer aus dem Schulzimme­r zu entfernen. Dieser Entscheid hat Achermann enttäuscht. «Ich habe für mich und meine Schüler eine kleine Oase geschaffen, in der es uns wohl ist.» Dass er aufgeforde­rt werde, die privaten Installati­onen wegzubring­en, sei unverständ­lich. «Ich habe mich schweren Herzens entschiede­n, meine Stelle nach zehn Jahren zu kündigen.» Das hat Auswirkung­en auf den Schulbetri­eb: Zusatzkurs­e im Bereich Informatik, die Achermann anbietet, fallen weg.

Die Schüler gehen auf die Barrikaden. Sie haben gestern im ganzen Schulhaus Flugblätte­r aufgehängt und eine Unterschri­ftensammlu­ng initiiert. «Wenn Herr Achermann geht, fallen die Kurse weg, die uns viel bringen», sagt etwa Schü- ler Mihajlo S. (14).

Die Schulpfleg­e begründet den Entscheid mit diversen Umbauten, die im Schulhaus vorgenomme­n würden, um die Klassenzim­mer auf die Umrüstung auf das neue IT-Konzept vorzuberei­ten. Das Konzept sehe eine Standardis­ierung aller Klassenzim­mer vor und ermögliche die Umsetzung des Lehrplans 21. Für alle sollen die gleichen Voraussetz­ungen geschaffen werden. Bürostühle und Lehrmittel seien dagegen ch ht Thema geween.

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Bürostühle und zusätzlich­e Computer kaufte Stefan Achermann für seine Schüler – diese wollen, dass ihr Lehrer bleibt.
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