Lehrer pimpt Schulzimmer für 70 000 Fr und kündigt
SCHLIEREN. Ein Lehrer hat viel privates Geld in SchulEquipment gesteckt. Jetzt hat er gekündigt, weil er es wegräumen soll.
Für rund 70000 Franken hat Lehrer Stefan Achermann (54) privat Material für seine SekSchüler gekauft, unter anderem zusätzliche Computer und bequeme Bürosessel. Nun hat ihn die Schulpflege von Schlieren ZH aufgefordert, die Computer aus dem Schulzimmer zu entfernen. Dieser Entscheid hat Achermann enttäuscht. «Ich habe für mich und meine Schüler eine kleine Oase geschaffen, in der es uns wohl ist.» Dass er aufgefordert werde, die privaten Installationen wegzubringen, sei unverständlich. «Ich habe mich schweren Herzens entschieden, meine Stelle nach zehn Jahren zu kündigen.» Das hat Auswirkungen auf den Schulbetrieb: Zusatzkurse im Bereich Informatik, die Achermann anbietet, fallen weg.
Die Schüler gehen auf die Barrikaden. Sie haben gestern im ganzen Schulhaus Flugblätter aufgehängt und eine Unterschriftensammlung initiiert. «Wenn Herr Achermann geht, fallen die Kurse weg, die uns viel bringen», sagt etwa Schü- ler Mihajlo S. (14).
Die Schulpflege begründet den Entscheid mit diversen Umbauten, die im Schulhaus vorgenommen würden, um die Klassenzimmer auf die Umrüstung auf das neue IT-Konzept vorzubereiten. Das Konzept sehe eine Standardisierung aller Klassenzimmer vor und ermögliche die Umsetzung des Lehrplans 21. Für alle sollen die gleichen Voraussetzungen geschaffen werden. Bürostühle und Lehrmittel seien dagegen ch ht Thema geween.