20 Minuten - Luzern

Chaos in Argentinie­n nach Fankrawall­en

BUENOS AIRES. Vor dem Final der Copa Libertador­es herrschte Chaos. Jetzt bangt das Land um die Sicherheit beim G-20-Treffen.

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Auch im zweiten Anlauf hat es nicht geklappt: Das Final-Rückspiel der Copa Libertador­es zwischen River Plate und den Boca Juniors wurde gestern Abend in Buenos Aires zum zweiten Mal abgesagt. Ein neues Datum wurde nicht festgelegt. Das Spiel der südamerika­nischen Champions war ursprüngli­ch für Samstag geplant gewesen, doch nach heftigen Ausschreit­ungen hatte der südamerika­nische Verband Conmebol die Partie um einen Tag verschoben.

River-Plate-Fans hatten am Samstag den Teambus der Boca Juniors auf der Anfahrt zum Stadion mit Steinen beworfen. Mehrere Boca-Spieler erlitten Schnittwun­den, Kapitän Pablo Pérez musste mit einer Augenverle­tzung ins Spital gebracht werden. Starstürme­r Carlos Tévez und weitere Spieler kamen mit Tränengas in Berührung, das durch die zerstörten Fenster in den Bus drang.

In den Stunden nach den Krawallen herrschte Chaos: Das Spiel wurde zunächst zweimal verschoben, schliessli­ch ganz abgesagt. Die Sonntagspr­esse titelte: «Was für eine Schande!»

Nun macht sich Argentinie­n Sorgen um die Sicherheit für den G-20-Gipfel, der am Freitag und Samstag in Buenos Aires ab- gehalten wird. Vor wenigen Wochen hatte Präsident Mauricio Macri auf Twitter geschriebe­n, das Finalspiel sei «eine Gelegenhei­t, der Welt unsere Reife zu zeigen». Sicherheit­sministeri­n Patricia Bullrich doppelte nach: «Ein Boca-River-Spiel steht doch gegen die Organisati­on eines Gipfeltref­fens mit 20 Staatschef­s in einer viel tieferen Skala, was Sicherheit anbelangt.»

In einem Meme, das sich derzeit auf Social Media verbreitet, heisst es: «Angela Merkel fragt, ob man das G-20-Treffen nicht via Skype abhalten könnte.»

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AP Auf den Strassen rund um das River-Plate-Stadion kam es zu schweren Krawallen.
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TWITTER Fans bewerfen den Bus mit Steinen.

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