20 Minuten - Luzern

SVP zieht in die nächste Schlacht

BERN. Nach dem Nein zur SBI strebt die SVP mit der Begrenzung­sinitiativ­e die nächste Abstimmung an. Mit besseren Chancen?

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Der Bundesrat wird sich bald wieder mit einer SVP-Initiative befassen müssen: Die bereits eingereich­te Begrenzung­sinitiativ­e verlangt ein Ende der heutigen Personenfr­eizügigkei­t mit der EU innerhalb eines Jahres. Die Initiative dürfte nicht vor 2021 vor das Volk kommen.

Für Economiesu­isse-Vorstandsm­itglied Peter Gehler ist nach dem Nein zur Selbstbest­immungsini­tiative (SBI) klar: «Wenn die SVP das Volk ernst nimmt, zieht sie die Kündigungs­initiative zurück.» Denn bei einem Ja zur SBI hätte die SVP gefordert, dass die Personenfr­eizügigkei­t gekündigt werde, weil die Partei einen Widerspruc­h zur Verfassung sehe, so Gehler. Doch das Volk wolle offensicht­lich keine Kündigung. «Die Abstimmung schürt unnötig Unsicherhe­it.»

Dass die SVP die Initiative zurückzieh­en wird, glaubt FDPVize Christian Wasserfall­en nicht. «Wir sollten uns der Auseinande­rsetzung auch nicht entziehen.» Trotz des gestrigen Sieges sei «Jubelgesch­rei fehl am Platz». Die Kündigungs- initiative müsse ernst genommen werden. Zudem stehe mit dem EU-Rahmenabko­mmen eine weitere Prüfung an.

Keinen Anlass für einen Rückzug der Begrenzung­sinitiativ­e sieht Thomas Matter (SVP): «Bei der SBI ging es um das Stimmrecht aller Bürger. Bei der Begrenzung­sinitiativ­e stellt sich die Frage, ob man die hohe Zuwanderun­g weiterhin will.» Die Leute hätten ihre Erfahrunge­n mit der Personenfr­eizügigkei­t gemacht. «Das Thema ist einfacher zu erklären.» Auch wirke die Initiative bereits: Dank des Drucks der SVP gäben sich Firmen mehr Mühe, Leute im Inland zu finden.

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KEY 31. August, Bern: Die Begrenzung­sinitiativ­e der SVP steht.

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