20 Minuten - Luzern

Ja zu den Sozialdete­ktiven: Wie viel spart die IV jetzt ein?

BERN. Die Sozialdete­ktiv-Vorlage wurde vom Volk klar angenommen. Werden Detektive jetzt ins Schlafzimm­er filmen? Die wichtigste­n Fragen und Antworten.

- JULIA KÄSER

Wann schicken IV und Suva wieder Sozialdete­ktive los? Laut dem Bundesrat dürfte das Gesetz voraussich­tlich im Lauf des nächsten Jahres in Kraft treten. Ich bin auf eine IV-Rente angewiesen. Werde ich jetzt überwacht? Laut Ruth Humbel (CVP) braucht man sich keine Sorgen zu machen: «Ist man gegenüber seinem Arzt und der IVStelle ehrlich, hat man nichts zu befürchten.» Daniel Graf vom Referendum­skomitee widerspric­ht: «Der Druck auf die Versichert­en nimmt stark zu, weil Observatio­nen gesetzlich nun immer möglich sind.» Filmen IV-Detektive jetzt ins Schlafzimm­er? Humbel verneint: «Die Einzelfäll­e, bei denen Aufnahmen von Innenräume­n entstanden, wurden alle von Privatvers­icherungen in Auftrag gegeben. Bei Sozialvers­icherungen passiert so etwas nicht.» «Aufnahmen von Innenräume­n sind laut Gesetzesfo­rmulierung meiner Meinung nach möglich», sagt hingegen Graf. Ein Bundesgeri­chtsentsch­eid, der das klären solle, stehe noch aus. Wie kann man sich vor Observatio­nen schützen? Graf rät, sich einen Anwalt zu nehmen, wenn man sich unrechtmäs­sig überwacht fühlt: «Gesetzlich sind die Überwachun­gen nun in Ordnung. Es ist eine andere Frage, ob sie auch legitim sind.» Wie viel wird jetzt gespart? 2016 sparte die IV laut Zahlen des Bundesamts für Sozialvers­icherungen (BSV) durch Observatio­nen 4 Millionen Franken – dies bei Kosten von 1,3 Millionen. Rechne man die Einsparung­en bis zum Rentenalte­r hoch, belaufe sich die Gesamteins­parung der Observatio­nen von 2016 auf rund 60 Millionen Franken.

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