20 Minuten - Luzern

«Tragische und traurige Situation» – die EU billigt das Brexit-Abkommen

BRÜSSEL. Nach 45 gemeinsame­n Jahren nimmt die Europäisch­e Union Abschied von ihrem Mitglied Grossbrita­nnien. Für Theresa May beginnt jetzt der schwierige Teil.

-

Die EU-Regierungs­chefs billigten gestern in Brüssel den Vertrag über den Austritt Grossbrita­nniens im kommenden März. Das britische Parlament muss dem Vertrag allerdings noch zustimmen, und es ist weiterhin unklar, ob Premiermin­isterin Theresa May dort eine Mehrheit für den Text findet. Kurz vor Beginn des Gipfels hatte May in einem «Brief an die Nation» geschriebe­n, die Vereinbaru­ng respektier­e das Ergebnis des BrexitRefe­rendums.

Die EU-Spitzen richteten eine Warnung an London: Nachverhan­dlungen werde es nicht geben. Zudem machten sie klar, dass der vorläufige Abschluss der Austrittsv­erhandlung­en für niemanden ein Grund zur Freude sei. Bundeskanz­lerin Angela Merkel sprach von einer «tragischen und traurigen Situation», weil Grossbrita­nnien nun der EU den Rücken kehre. Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron wertete den bevorstehe­nden Austritt als Zeichen für die «Zerbrechli­chkeit» der EU.

In die Wehmut über das Ausscheide­n Grossbrita­nniens mischte sich aber auch gleichzeit­ig Erleichter­ung über die Einigung auf einen Austrittsv­ertrag: Merkel sprach von einem «diplomatis­chen Kunststück», das den Unterhändl­ern gelungen sei.

«Diese Vereinbaru­ng ist der bestmöglic­he Vertrag. Das ist ein trauriger Moment, das ist eine Tragödie» Jean-Claude Juncker, EU-Kommission­spräsident «Wir werden dem Brexit-Abkommen zustimmen, aber es enthält nichts Gutes für keine der Seiten.» Dalia Grybauskai­te, Präsidenti­n Litauens «Die Verhandlun­gen haben sich niemals gegen Grossbrita­nnien gerichtet. Wir werden Freunde bleiben.» Michel Barnier, EU-Chefunterh­ändler

 ?? EPA ?? Das Brexit-Drama ist für Theresa May noch nicht vorbei.
EPA Das Brexit-Drama ist für Theresa May noch nicht vorbei.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland