20 Minuten - Luzern

Mercedes-Wackelkand­idat auf Kurs

SAN ANTONIO ( USA). Mit Leistung, Luxus und viel smarter Technik will Mercedes- Benz den GLE an die SUV- Spitze hieven.

- THOMAS GEIGER

Wer auf den Gipfel will, braucht normalerwe­ise einen festen Tritt, denn mit weichen Knien kann man den Sturm an die Spitze für gewöhnlich vergessen. Doch Mercedes gibt nichts auf diese Bergsteige­rregel und macht den neuen GLE buchstäbli­ch zum Wackelkand­idaten, denn das aktive EABCFahrwe­rk kann den Wagen an jedem Rad innert Sekundenbr­uchteilen um jeweils sechs Zentimeter anheben oder absenken. Mit solchen Qualitäten soll die dritte Generation des Geländewag­ens ab dem Frühjahr zu Preisen ab 86900 Franken an Konkurrent­en wie dem neuen BMW X5, Porsche Cayenne, Range Rover Sport oder Audi Q7 vorbeizieh­en.

Herzstück des EABC sind vier elektrisch­e Stellmotor­en mit 48-Volt-Technik, die vom Bordrechne­r und einer Kamera gesteuert werden, die vorausscha­ut und Kurven genauso erkennen kann wie Unebenheit­en oder Hinderniss­e. Damit kann er sich besser als jeder andere SUV in diesem Segment dem Fahrstil und der Fahrbahn anpassen und sich erst noch – sprichwört­lich – auch mal selber aus dem Dreck ziehen. Am meisten Vorteile bringt das System allerdings im Curve-Modus, wenn sich der GLE um bis zu drei Grad in die Kurve legt und der 2,2-Tönner plötzlich ungeheuer leicht durch die Kurven düst.

Zehn Zentimeter haben die Schwaben den Wagen in die Länge gezogen und bei nun 4,93 Metern so viel mehr Platz geschaffen, dass sogar erstmals die Option auf eine dritte Sitzreihe angeboten wird. Und auch die Assistente­n sind noch einmal deutlich schlauer geworden: Der Abstandste­mpomat erkennt jetzt Staus automatisc­h und lässt sogar Raum für die Rettungsga­sse, und wer beim Linksabbie­gen den Gegenverke­hr übersieht, wird neu automatisc­h eingebrems­t.

Befeuert wird der grosse Schwabe entweder vom 245 PS starken Diesel im 300 d oder als GLE 450 vom neuen 3Liter-Reihenbenz­iner aus der S-Klasse. Der liefert 367 PS und 500 Nm, zur Seite steht ihm ein 48-Volt-Generator mit 22 PS und 250 Nm. Diese Kombi drückt den Verbrauch, zumindest auf dem Prüfstand, auf akzeptable 8,3 Liter.

Zu diesen beiden Motoren wird sich später ein Plug-inHybrid gesellen, der aus dem Akku deutlich weiter als 50 Kilometer fahren wird. Und da nicht jeder sparsam unterwegs sein will, soll es auch wieder V8-Modelle geben. Und zwar mit oder ohne AMG-Logo.

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MERCEDES-BENZ Poser mit Qualitäten: Die dritte Generation des Mercedes-Benz GLE kommt dank dem neuen, erstmals voll variablen Allradantr­ieb im Gelände weiter denn je.
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