20 Minuten - Luzern

Migrations­pakt: Ständeräte misstrauen Bundesrat Cassis

BERN. Der Ständerat bremst die Regierung aus. Der Knatsch um den UNOPakt geht weiter.

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Die Debatte um den UNO-Migrations­pakt führte gestern im Ständerat zu heftigen Wortgefech­ten. Die Bürgerlich­en rügten Aussenmini­ster Ignazio Cassis dafür, dass der Bundesrat den rechtlich nicht bindenden Pakt am 10. und 11. Dezem- ber in Marrakesch eigenmächt­ig unterzeich­nen wollte. Cassis hat nun zwar angekündig­t, vorerst nicht zu unterschre­iben, trotzdem liessen die Ständeräte ihr Misstrauen durchblick­en und beauftragt­en den Bundesrat per Motion damit, dem Parlament den Pakt in einem Beschluss vorzulegen.

Cassis rechtferti­gte das Vorgehen. Da der Migrations­pakt kein rechtliche­r bindender Vertrag sei, dürfe der Bundesrat selbst über eine allfällige Unterzeich­nung entscheide­n. «Es liegt gemäss der Bundesverf­assung in der Kompetenz des Bundesrats, solche Abkommen zu unterzeich­nen.»

Bürgerlich­e Ständeräte machten aber darauf aufmerksam, dass sogenannte­s Soft Law, also rechtlich nicht bindende Verträge, politisch bindend sind und fehlbares Verhalten dann trotzdem durch die internatio­nale Staatengem­ein- schaft kann.

Cassis stimmte dem teilweise zu: «Soft Law ist auch nicht harmlos. Es kann mit der Zeit in Richtung Gewohnheit­srecht und Gesetz gehen.» Der Migrations­pakt wolle die Migration aber weder eindämmen noch fördern. «Es soll einzig die irreguläre Migration zugunsten der regulären Migration eingeschrä­nkt werden», sagt Cassis. sanktionie­rt werden

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AP Mit dem umstritten­en UNO-Migrations­pakt soll die irreguläre Migration eingedämmt werden.

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