20 Minuten - Luzern

«Es gibt nicht die eine Wahrheit»

Gisela Etter Präsidenti­n der Union komplement­ärmedizini­scher Ärzte

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Was halten Sie davon, dass die Medizinisc­he Universitä­t Wien die Homöopathi­e abschafft?

Wenn Wissenscha­ft zu eng gefasst wird und nur das existieren darf, was mit heutigen Methoden messbar ist, dann wird man dem Leben und der Natur nicht gerecht. Moderne Wissenscha­ft lebt damit, dass es die eine Wahrheit nicht gibt. Wir setzen uns ein für ergebnisof­fene Forschung.

Gehört Homöopathi­e für Sie zu einem Medizinstu­dium dazu?

Gemäss dem Lernzielka­talog ist die Komplement­ärmedizin in der Lehre zu berücksich­tigen. Studenten werden in ihrer Kompetenz gefördert, die Patientenp­räferenz in Therapiepl­äne zu integriere­n. Es ergibt Sinn, wenn zukünftige Ärzte Kenntnisse über Homöopathi­e haben.

In der Schweiz ist Homöopathi­e in der Grundversi­cherung enthalten. Einverstan­den?

Eine Mehrheit der Bevölkerun­g und wir als Verein sind einverstan­den. Der Entscheid wurde gemäss «evidenceba­sed medicine» gefällt. Dazu gehören ärztliche Expertisen, die Studienlag­e und die Wünsche der Patienten. Daten des BAG belegen, dass die Homöopathi­e nicht teurer ist.

Wo liegen Ihrer Meinung nach die Grenzen der Homöopathi­e?

Die Grenzen der Homöopathi­e sind für mich als Ärztin die gleichen wie in der konvention­ellen Medizin.

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